MORUS 14 e. V.


  • Gefördertes Projekt: Netzwerk Schülerhilfe Rollberg, Berlin
  • Träger: Morus 14 e.V.
  • Förderung: 2021-2022

Das Rollbergviertel, in dem das „Netzwerk Schülerhilfe Rollberg“ verortet ist, liegt im Norden des Berliner Bezirks Neukölln. Der Kiez ist ein bekannter sozialer Brennpunkt, geprägt von einem hohen Migrationsanteil (ca. zwei Drittel der Bevölkerung), Arbeitslosigkeit und Jugendkriminalität. Das Hauptproblem im Rollbergviertel sind aber weder der hohe Migrationsanteil noch die materielle Armut, sondern die Bildungsarmut.
Viele Rollberger Kinder sind in ihren Bildungskarrieren auf vielfältige Weise benachteiligt: durch den oft geringen Bildungsgrad ihrer Eltern, durch Sprachdefizite und weil positive Vorbilder im Umfeld und Zugänge zu Netzwerken fehlen. Viele Jugendliche haben am Ende ihrer Schulzeit nur eine äußerst lückenhafte Grundbildung erworben und wenig soziale Kompetenzen, wie z.B. Selbstorganisation oder Problemlösungskompetenz. In Neukölln verlassen 19% der Schüler:innen die Schule nach der 10. Klasse ohne Abschluss und im Rollbergviertel sieht es noch düsterer aus.

Seit 2003 kämpft der Verein MORUS 14 erfolgreich gegen die Perspektivlosigkeit der jungen Generationen, hauptsächlich mit dem Mentoringprogramm „Netzwerk Schülerhilfe Rollberg“, in dem den Kindern und Jugendlichen ehrenamtliche Patinnen und Paten an die Seite gestellt werden, mit denen sie sich wöchentlich, regelmäßig und zeitlich unbefristet treffen, oft über viele Jahre hinweg. Diese Kontinuität ist dabei etwas Besonderes, denn wir sind sicher, dass langfristige und verlässliche Beziehungen die Grundlage sind, um spürbare und nachhaltig positive Veränderungen in einem sozialen Brennpunkt erreichen zu können. Das für die Familien kostenlose Angebot richtet sich an alle Grund- und Oberschüler aus dem Rollbergviertel.

Das vorrangige Ziel des „Netzwerk Schülerhilfe Rollberg“ ist es, den Heranwachsenden im Rollbergviertel bessere Zukunftschancen zu ermöglichen, ihnen Zugang zu Netzwerken und Ressourcen zu verschaffen und sie dabei zu unterstützen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Sie werden von der 1. Klasse bis zum Übergang in die Berufsausbildung begleitet. Ebenso wichtig ist dem Projekt aber auch den Horizont der Kinder und Jugendlichen erweitern und sie in Kontakt mit der Vielfalt der Gesellschaft zu bringen, von der auch sie ein wichtiger Teil sind. Zu dieser Vielfalt gehören auch andere Religionen, sexuelle Identitäten und Lebensweisen, die sie insbesondere über die bei MORUS 14 engagierten Freiwilligen kennenlernen.