Blog DE 2020 Jahresabschluss: 7 neue Förderprojekte bei Moving ChildDas Jahr 2020 war kein einfaches. Ständige Angst, Unsicherheit, und eine Fülle finanzieller, gesundheitlicher und mentaler Herausforderungen haben das Leben aller erschwert. In Deutschland sind die Auswirkungen der Pandemie stark zu spüren und trotzdem ist unsere Lage im weltweiten Vergleich beinahe entspannt. Nichtsdestotrotz fehlt es auch in Deutschland während dieser Zeit an wichtigen Mitteln. Um den Corona-Pandemie Folgen entgegen zu wirken hat Moving Child In diesem Jahr die Unterstützung mehrerer Projekte erhöht. Besonders in Schulen und im Gesundheitssektor war in diesem Jahr eine dringende Versorgungslücke zu schließen. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr sieben neue Projekte in unsere Förderung aufgenommen und werden diese mit insgesamt mehr als 180.000€ unterstützen. Wir freuen uns sehr gerade in dieser schwierigen Zeit Kontakt zu solch großartigen Projekten zu bekommen und diese in ihrer Arbeit unterstützen zu können. Diese spannenden neuen Projekte sollen hier kurz vorgestellt werden. Im Bereich der Gesundheitsförderung unterstützt Moving Child nun das von Hedi Gies geführte Institut Trauma und Pädagogik, welches das Ziel hat die Entwicklung der Traumapädagogik gesellschaftlich und institutionell, pädagogisch und individuell mitzugestalten. Grundidee des Instituts ist der kreative Prozess der Weiterentwicklung und Weitergabe traumapädagogischer Haltungen, Methoden und Konzepte. Moving Child unterstützt das Institut bei der Finanzierung der Traumafachberatungen für Kinder und Jugendliche. Die Kinder erhalten eine Beratung zu belasteten Themen des Alltags, die traumabedingt durch ihre oftmals destruktiven Bewältigungsstrategien gekennzeichnet sind. Außerdem wird der Verein Frauen Gesundheit Familien Zukunft gefördert, dessen Zweck die Prävention von psychischen Erkrankungen ist, die rund um die Geburt auftreten können. Die Arbeit des Vereins umfasst die individuelle und persönliche Begleitung in der Schwangerschaft, der Geburt und der frühen Elternzeit. Mit Hilfe der Initiativen des Vereins soll Frauen, und vor allem psychosozial belasteten Frauen, Kindern und ihren Familien ein rechtzeitiger Zugang zu vorhandenen Hilfsmaßnahmen ermöglicht werden. Diese Zugänge sollen helfen, die Rate an Neuerkrankungen im Bereich der peripartalen (rund um die Geburt) psychischen Erkrankungen zu minimieren. Moving Child’s neuestes Förderprojekt im Bereich „Gesundheit“ ist die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München, welche seit 2004 Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwersterkrankten jungen Menschen in ganz Bayern betreut. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betreuen und begleiten die Patient*innen ab der Diagnose und über den Tod hinaus. Sie entlasten Familien in diesen psychischen und physischen Extremsituation und unterstützen sie dabei durch ein professionelles Team von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Hebammen und Pflegekräften. Moving Child fördert vor allem drei besondere Bereiche der Stiftung: den RUF24 (Kriseninterventionsdienst), Therapiekosten für Betroffene und Angehörige, und kindgerechte Beerdigungen. Wildwasser e.V. ist eine Arbeitsgemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt in Berlin. Ihre Angebote richten sich an Mädchen und erwachsene Frauen, die als Mädchen oder Jugendliche sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, Angehörige und Unterstützer*innen. DonyA ist eine transkulturelle Wohngruppe des Wildwasser e.V., in der neun Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren leben. Die Jugendlichen kommen in die Wohngruppe, weil sie in ihren Familien (sexualisierte) Gewalt oder Vernachlässigung erfahren haben, in Konfliktsituationen stecken, die sie nicht allein lösen können oder weil ihr Zuhause nicht die nötige Stabilität bietet. Das übergeordnete Ziel der Arbeit bei DonyA ist das Empowerment der Mädchen in allen Lebensbereichen. Moving Child finanzierte eine Sommerreise für die Mädchen, die für viele die erste Urlaubsreise überhaupt in ihrem Leben und gleichzeitig wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit war. Im Bereich „Bildung“ hat Moving Child dieses Jahr zwei ganz besondere Projekt kennengelernt. Das erste ist die Quinoa Schule und ihr Träger, die Quinoa Bildung gGmbH. Die Quinoa Schule ist eine Privatschule im sozialen Brennpunkt Berlin-Wedding mit einem besonderen Ziel: alle Jugendlichen in Deutschland sollen ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die Chance auf einen Schulabschluss und -anschluss bekommen. Durch individuelle und sprachliche Förderung, Beziehungs- und Familienarbeit, Berufsorientierung, interkulturelles Lernen und Verhaltensmanagement werden den Schüler*innen der Quinoa Schule die wichtigsten Fähigkeiten auf den Weg geben, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen. Moving Child finanziert das Projekt „integrative Lerntherapie“, welches zur individuellen Lernplanausarbeitung gedacht ist und die Selbstreflektion, Motivation und Selbstwirksamkeit der Schüler*innen stärken soll. Außerdem fördert Moving Child seit diesem Jahr den Verein MiBiKids, der im Landkreis Freising Deutschförderung für Kindergartenkinder und Schüler*innen mit Migrationshintergrund anbietet. Das Ziel der MiBiKids ist es, die Kinder bei ihrer schulischen Laufbahn zu unterstützen und somit die Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu erhöhen. Dabei sind die einzigen Aufnahmekriterien ein Migrationshintergrund und der Wille zur regelmäßigen Teilnahme. Moving Child hat in diesem Jahr auch den Umweltschutz mit in ihre Satzung und das Förderprogram aufgenommen. Das erste unterstützte Projekt in diese Richtung war getragen vom BUND Naturschutz Bayern. Das Projekt befasste sich mit der Zurückdrängung der Massenausbreitung des Drüsigen Springkrauts, einer eingeschleppten Art, die die heimische Flora und Fauna verdrängt und den natürlichen Wasserhaushalt stört. Auf einer völlig von Springkraut dominierten Fläche im Auwald bei Waldkraiburg wurde in diesem Jahr eine Beweidung mit Rindern initiiert, wodurch sich eine Förderung der naturnahen Auenvegetation sowie von Arten, die besonnte offene Lebensräume benötigen, wie Zauneidechse, Gelbbauchunke und Ringelnatter, erhofft wurde. Bereits nach zweiwöchigem Einsatz hatten die Rinder das Springkraut fast völlig beseitigt. Wie sich die Vegetation entwickelt, wird in den nächsten Jahren weiter beobachtet. Wir freuen uns auch in diesem Jahr neue Projekte gefunden zu haben und positive Entwicklungen in den länger schon von uns geförderten Projekten zu beobachten. Es ist bewundernswert wieviel Energie, Zeit und Liebe Menschen für ihre Mitmenschen aufbringen und es macht uns glücklich sie dabei unterstützen zu können. Unser Dank gilt auch den Spenderinnen und Spendern, die in diesem Jahr dabei geholfen haben die Moving Child Förderprojekte zu finanzieren. Wir wünschen Ihnen allen ruhige und gesunde Feiertage und freuen uns auf die Entwicklungen im neuen Jahr! Anna, Gertraud und Ella... Weiterlesen...Stiftung Ambulantes Kinderhospiz MünchenDie Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) gehört zu den neuesten Förderprojekten der Moving Child. Die Stiftung AKM wurde von Christine und Florian Bronner gegründet und betreut seit 2004 Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwersterkrankten Ungeborenen, Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie schwerstkranke Eltern mit Minderjährigen im Haushalt in ganz Bayern. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betreuen und begleiten die Patient*innen ab der Diagnose und über den Tod hinaus. Sie entlasten Familien in diesen psychischen und physischen Extremsituationen und unterstützen sie dabei durch ein professionelles Team von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Hebammen und Pflegekräften. Moving Child fördert vor allem drei besondere Projekte der Stiftung: 1) RUF24 (Kriseninterventionsdienst), 2) Therapiekosten, und 3) kindgerechte Beerdigungen. RUF24 ist ein kostenloses Rund-um-die-Uhr Angebot der Stiftung AKM. Betroffene können telefonisch Beratung in krisenhaften Ausnahmesituationen in Anspruch nehmen und die Mitarbeiter*innen von RUF24 kommen binnen 1-2 Stunden nach Hause oder in die Klinik. Dieses Angebot gibt Menschen in Belastungssituationen Halt und Stabilität. Wie die anderen Projekte der Stiftung AKM wird RUF24 durch Spenden finanziert. Moving Child ist von der Arbeit, die von der Stiftung AKM geleistet wird, so überzeugt, dass sie ab 2021 für drei Jahre das Basisangebot von RUF24 finanziert. Die Stiftung AKM bietet verschiedene Therapieformen für Betroffene und Angehörige an. Traumatherapie, Reittherapie, Maltherapie und andere Therapieformen sind kostspielig, aber unerlässlich für die Verarbeitung von Traumata und Krisen. Die Stiftung AKM übernimmt Therapiekosten für Patient*innen, Geschwister und Eltern. Auch hier unterstützt Moving Child das Angebot der Stiftung AKM und finanziert über 150 Therapiestunden jährlich. Der dritte Ansatz, den Moving Child finanziell unterstützt, sind kindgerechte Beerdigungen. Wenn ein Kind stirbt, müssen Eltern und Angehörige in der schwersten Zeit ihres Lebens eine Beerdigung organisieren, die ganz besonderen Ansprüchen unterliegt. Um den Familien in dieser Zeit beizustehen, hilft die Stiftung AKM organisatorisch und finanziell bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Darüber hinaus bietet die Stiftung AKM weitere hilfreiche und unterstützende Projekte an, wie zum Beispiel ambulante Hospizarbeit, Nachsorgeprojekte (z.B. Betroffenentreffen, Kreativangebote und Trauergruppen) und Angehörigenberatung. Aber auch „Herzenswünsche“ (ein Projekt, dass spezielle oder besondere Wünsche erfüllt), Geschwistertage, und Urlaub für die ganze Familie werden durch die Stiftung AKM unterstützt. Weitere Projekte und Spendenmöglichkeiten sind auch auf der Homepage der Stiftung AKM zu finden. All diese Angebote ermöglichen den schwerstkranken Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien Momente der Sicherheit, Geborgenheit und Normalität.... Weiterlesen...Das erdbebensichere Annapurna Kinderheim (Nepal)Hands With Hands ist ein Zusammenschluss internationaler und nepalesischer Freund*innen, die ehrenamtlich an der Vision eines solidarischen Miteinanders arbeiten. Sie unterstützen Personen und Organisationen und initiieren und finanzieren Projekte, die „Empowerment“ fördern und auf menschlichen Werten fußen. Sei es im Engagement für Kinder, der Etablierung von Mikrokrediten oder der Förderung erneuerbarer Energien: Hands With Hands setzt auf langfristiges Engagement und der Hilfe zur Selbsthilfe. Ihr Leitbild: „Give the net and not the fish“. Moving Child war das letzte Mal 2013 zu Besuch in Nepal, um sich die Arbeit von Hands with Hands anzusehen. Seitdem ist viel passiert. Das selbst-versorgende Annapurna Kinderheim in Pokhara (Nepal) ist das momentane Hauptprojekt des Vereins. Das Annapurna Öko-Dorf Projekt ist ein gemeinschaftliches Konzept des Hand with Hands zusammen mit dem Öko-Architekturbüro „Abari“. Das geplante Kinderheim ist ein ganz besonderes: es ist an die örtlichen Bedingungen angepasst, denn jährlich gibt es in dieser Region mehrere Erdbeben, die Stärken von 4,2 – 5,2 auf der Richterskala zählen. Es ist daher wichtig nachhaltig und vor allem erdbebensicher zu bauen. Das Kinderheim ist auf etwa 1050 m Höhe gelegen, scheint aber durch die Terrassenstruktur des Landes idyllisch auf dem Berg zu liegen. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung, haben die Bauarbeiten nun in diesem Jahr begonnen. Tatsächlich sind trotz des Corona-bedingten Lockdown des Landes alle vier Fundamente rechtzeitig vor dem Einsetzen des Monsuns fertig geworden! Das Bauprojekt wird auch eine Vorbildfunktion einnehmen, was umweltfreundliches, nachhaltiges Bauen in einer Erdbebenregion betrifft. Die Baumaterialien sind zum Großteil aus lokalen Quellen. Behandelter, witterungs- und insektenbeständiger Bambus wird als Hauptverkleidungsmittel eingesetzt und wird auch für die Möbel benutzt werden. Ziegelsteine aus getrocknetem und gepresstem Schlamm sind leicht, einfach zu verarbeiten und robust; ein gutes Baumaterial für die Erdbeben geplagte Region. Andere Baumaterialien, die importiert werden mussten, wie Zement und Eisen, wurden hauptsächlich für das Fundament benötigt. Auch hier hatte Hands with Hands Glück: Die gelieferten Materialien sind schon jetzt großteilig verbaut und müssen nicht zu den stark erhöhten Preisen gekauft werden, die sicherlich nach dem Lockdown anstehen werden. Auch die Straße, die zum Kinderheim führt, wird ausgebaut, sodass der Schulbus in Zukunft direkt bis zum Heim fahren kann. Die Bauarbeiten werden etwa drei Jahre dauern. Während dieser Zeit sind die momentan 39 Kinder noch in einer Übergangsunterkunft in 20 Minuten Gehweite vom neuen Gelände untergebracht. Nach der Fertigstellung der Gebäude wird das Annapurna Kinderheim eine Kapazität für 55 Kinder haben; mit einem Extrabereich für Säuglinge und Kleinkinder, denn in den vergangenen Jahren wurden bereits acht Säuglinge aufgenommen und im Kinderheim großgezogen. Auf der Ackerfläche, die zu dem Gelände gehört, bauen die Mitarbeiter*innen auch jetzt schon Gemüse und Getreide an und decken damit 80-90% des Eigenbedarfs. Gerade während des Lockdowns des Landes war die Eigenversorgung besonders wichtig und es konnten sogar Lebensmittel mit den besonders Armen aus den angrenzenden Dörfern geteilt werden. Auch die Bauarbeiter*innen, die das Grundstück während des Lockdowns nicht verlassen durften, konnten so gut versorgt werden. Während der schwierigen Zeit in den letzten Monaten sind auch die Kinder in die Erntearbeit mit einbezogen worden. Es gab ihnen Gelegenheit sich trotz des Lockdowns zu bewegen und erlaubte ihnen das Erlernen wichtiger Fähigkeiten, die ihnen auch später im Leben nützlich sein werden. Obwohl es natürlich Schwierigkeiten zu überwinden gab, ist auch die Schularbeit trotz der Pandemie in den letzten Monaten nicht zu kurz gekommen. Nachhilfelehrer*innen und Tutor*innen kamen aus dem nächsten Dorf und die Kinder halfen sich gegenseitig. Besonders die älteren Kinder haben die jüngeren beim Lernen und Hausaufgaben machen unterstützt. Dieses Jahr sind wieder einige der Kinder erwachsen geworden und haben Berufe ergriffen. Eine Ehemalige ist zum Militär gegangen, ein Beruf, der großes Ansehen in der Bevölkerung genießt. Ein anderer hat eine Ausbildung in einer Bäckerei angefangen und ein weiterer ist für die Buchhaltung einer Bank angestellt worden. All dies wäre nicht möglich ohne Sharada. Sie ist die Leiterin des Kinderheims und die gute Seele des Projekts. Sie arbeitet mit den zum Teil schwer traumatisierten Kindern, stärkt den Teamgeist und weckt Motivation, wo lange keine mehr war. Viele der Kinder haben in der Vergangenheit traumatische Erfahrungen gemacht, wurden misshandelt. Sharada schafft es den Kindern ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu geben, eine neue Familie zu schaffen. Es werden jährliche „Bruder-Schwester“ Feste organisiert und gegenseitige Betreuung und Verantwortung füreinander von den Kindern gefordert. Den Kindern wird gezeigt, dass sie einen Platz in dieser Welt haben, ein Zuhause und dass sie geliebt werden. Ein unvergleichlicher Schatz. Im Juli sitzen wir von Moving Child bei Kira Kay, einer der Gründerinnen von Hands with Hands, im Wohnzimmer und genießen ihre ruhige, herzliche Ausstrahlung. Für Kira ist die Arbeit mit den Kindern in Nepal eine Berufung und das spürt man auch. Irgendwann fällt der Begriff „Moving Hands“, ein Versprecher, der ins Schwarze trifft. Wir fühlen uns verbunden und freuen uns über die synergetische Beziehung, die wir schon seit Jahren mit Kira führen. Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Land und seinen Menschen ist praktisch greifbar. Nachdem Kira ihren Bericht beendet hat, sind wir ergriffen, bewegt. Wir sind froh, dass wir mit Moving Child zum Fortgang und der Entwicklung eines solchen Projekts beitragen können. Vor allem aber sind wir froh, dass wir Menschen kennen, die ihre Energie, ihre Arbeit, ihr Leben in solchem Maße für das Wohlergehen anderer einsetzen und diese Welt zu einem besseren Ort machen.... Weiterlesen...Campus di Monaco: Lernen in Zeiten von und nach Corona ermöglichen„Bildung ist der Schlüssel in die Zukunft. Durch die Corona -Maßnahmen und die Schulschließungen fallen benachteiligte Kinder und Jugendliche in ihren Bildungschancen momentan wieder weit zurück. Ganze Generationen von Schüler*innen werden abgehängt!“ Antonia Veramendi, Schulleiterin Die Campus di Monaco internationale Montessorischule ist eine inklusive und ganztägige Mittelschule, die im September 2019 in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs eröffnet wurde. Hier lernen Kinder und Jugendliche mit Deutsch als Muttersprache und Deutsch als Zweitsprache gemeinsam und voneinander. Die Schule integriert ein Konzept der kulturellen Bildung auf allen Ebenen des Schulalltags: Musik, Kunst, Theater und Tanz fördern Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, Selbsttätigkeit, Entdeckungsfreude und Innovationsgeist. Mehr als die Hälfte der Schüler*innen im Alter von 10 –20 hat eine Benachteiligung in Form von Flucht- oder Migrationserfahrungen, gesundheitlichen Einschränkungen und einen hohen psychosozialen Unterstützungsbedarf. Campus di Monaco Angebote wie Nachhilfe in Kleingruppen und kreative Angebote wie Holz- und Kunstwerkstatt dienen als kreativer Ausgleich, Therapieeinstieg und Hilfe zur Selbsthilfe zugleich. Sie helfen, Traumata und Belastungen durch Flucht, Krieg und Trennung zu überwinden. Durch die seit Mitte März angeordneten Corona-bedingten Schulschließungen litten die ohnehin schon benachteiligten Schüler*innen besonders. Es fehlte an Unterstützung und Stabilität, die Jugendlichen waren isoliert, litten unter dem Lärm in den Sammelunterkünften und den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten. Die Betreuer der Sozialdienste wurden wegen der Ansteckungsgefahr abgezogen und Schutzmasken fehlten. Sicherheit und Wohl der Jugendlichen, waren ebenso wie ihre Entwicklungschancen in vielfacher Hinsicht gefährdet. Das Team des Campus di Monaco hat in den letzten Monaten Bemerkenswertes geleistet: Die Lehrkräfte hielten den Kontakt mit den Schüler*innen; ließen sich auf dem Handy von Bekannten weiterreichen, schickten Aufgaben per Post oder besuchten die Jugendlichen in der Unterkunft. Die Verhältnisse, die sie vorfanden, waren erschütternd: Die Zimmer wareb mit bis zu sechs Personen belegt, Kochmöglichkeit und Sanitärräume waren nur etagenweise vorhanden, Rückzugsmöglichkeiten und ruhige Lernorte ohne kleinere Geschwister/Mitbewohner fehlten. Teilweise haben ganze Familien die Tagesstruktur verloren. Die Jugendlichen wurden mit ihren Ängsten allein gelassen, für viele waren die Lehrkräfte die einzig verbliebenen Kontaktpersonen. Doch auch an anderer Stelle hatten die Corona Schutzmaßnahmen dramatische Folgen: Eingeplante Gelder sind ausgeblieben. Die Infoabende zur Gewinnung neuer Schüler*innen mussten abgesagt werden, damit bleiben auch die Schulgelder und Elterndarlehen aus. Im Hinblick auf die unsichere Situation an den Finanzmärkten und die wirtschaftliche Entwicklung wurden auch Programme einzelner Stiftungen geschlossen. Doch auch hier hat das Campus di Monaco Team Kampfgeist bewiesen und große Anstrengungen unternommen. Sie haben Kurzarbeit beantragt, Verhandlungen mit dem Vermieter geführt, Online Seminare statt Elternabende organisiert, und die Intensivierung von Öffentlichkeitsarbeit über die sozialen Medien vorangetrieben. “Dank dieser Anstrengungen sind wir momentan zuversichtlich und nicht zuletzt auch dank der großartigen Hilfe von Moving Child begründet optimistisch, dass wir diese schwierige Zeit gut durchstehen.” Brigitte Reichl, Campus di Monaco Inzwischen sieht es wieder ein bisschen besser aus: Seit Mai waren fast alle Schüler*innen wieder im Präsenzunterricht. Maskenpflicht bestand natürlich trotzdem (außerhalb der gut gelüfteten Klassenräume) und dank fleißiger Näher*innen konnten die Schüler*innen diese auch kostenlos in der Schule bekommen. Die besten Neuigkeiten sind, dass die Abschlussklasse, trotz der schwierigen Corona-Situation, ihre Quali-Prüfungen angetreten hat. In diesem Schuljahresende-Bericht können Sie mehr über die diesjährige Abschlussklasse und ihre beeindruckenden Leistungen erfahren. Doch wir alle wissen nicht, ob diese Verhältnisse von Dauer sind. Es bedarf weiterhin an Hilfe: Zum Beispiel werden dringend gebrauchte Notebooks benötigt, die leihweise an die Schüler*innen vergeben werden können und ihre Teilnahme am Fernunterricht per Videokonferenz, Onlinematerialien und Austausch per E-Mail ermöglicht. Moving Child hat neben der jährlichen Unterstützung des Campus di Monaco eine Corona-Sonderunterstützung eingerichtet, die besonders die traumapädagogische Lernwerkstatt (Kinder 10 – 15 Jahre) und die besondere Lernförderung in der Campus di Monaco Zukunftswerkstatt (Jugendliche 15 – 20 Jahre) unterstützt. Neben der psychosozialen Begleitung liegen hier die Themen Schulabschlüsse, Berufsorientierung, Bewerbung und Ausbildungsbegleitung im Fokus. Die Zukunftswerkstatt wurde vor kurzem sogar vom Kultusministerium als Berufsförderungseinrichtung anerkannt. Das heißt, dass in Vollzeitklassen ab sofort auch berufsschulpflichtige Schüler*innen auf den Mittelschulabschluss und die Mittlere Reife vorbereitet werden dürfen. Außerdem werden in der Zukunftswerkstatt ehemaligen Schüler*innen auch nach dem Schulabschluss weiter begleitet und unterstützt. Die letzten Monate waren für uns alle schwierig, aber das Campus di Monaco Team hat während der Zeit der Schulschließung unermüdlich weitergearbeitet und mit viel persönlichem Einsatz diese Zeit gut überstanden. Wir sind beeindruckt und freuen uns sehr auf die Entwicklungen der nächsten Jahre!... Weiterlesen...Moving Child Halbjahresbericht 2020Moving Child ist in diesem Jahr 10 Jahre alt geworden! Als unser Herzensprojekt ist sie in den letzten Jahren gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Wir haben neue Projekte aufgenommen und nun mehr Mittel zur Verfügung. Wir sind stolz und dankbar, dass Moving Child eine so umfangreiche und beeindruckende Liste an Förderprojekten vorweisen kann. Jedes unserer Förderprojekte hat uns mit seinem individuellen Ansatz und Konzept beeindruckt und es ist uns ein persönliches Anliegen einen engen Kontakt und Austausch mit den geförderten Projekten zu pflegen. In diesem Halbjahresbericht wollen wir einen Einblick in unsere laufenden Förderprojekte geben. Besonders unter den momentanen Umständen ist es uns ein Anliegen die aktuelle Lage in den Projekten vorzustellen. Dieser Bericht ist hier auch als pdf zu finden. ~ BILDUNG ~ Internationale Schulen in Laos und Thailand Die beiden internationalen Schulen Kiettisack (Luang Prabang, Laos) und Kajonkiet (Phuket, Thailand) mussten natürlich auf Grund der Pandemie viele Sicherheitsvorschriften beachten und seit März waren beide Schulen geschlossen. Die Schüler*innen wurden aber zu Hause virtuell weiter unterrichtet und die Schulen haben ihr Bestes gegeben mit den Schüler*innen in Kontakt zu bleiben. Dazu muss man sagen, dass der virtuelle Unterricht und vor allem die Umstellung auf diesen absolut vorbildlich verlaufen ist. Die Lehrkräfte waren innerhalb weniger Tage auf Unterrichten am Bildschirm eingestellt und konnten Material und Hilfestellungen zur Verfügung stellen. Den Herausforderungen dieser Zeit waren die Lehrer*innen sofort und vorbildlich gewachsen und es wurde darauf geachtet, dass kein Kind zu kurz kam. Sogar die Vorschulkinder wurden mit Aufgaben versorgt, die ihnen in dieser schwierigen Zeit geholfen haben am Ball zu bleiben. Beide Schulen haben ihren Betrieb inzwischen wieder aufgenommen. Hands with Hands e.V. Der Verein mit Standorten in Berlin, Wien und den Niederlanden unterstützt seit Jahren soziale Bildungs-, Gesundheits- und Umweltprojekte in Nepal. Der Fokus von Hands with Hand liegt auf dem Aufbau und der Führung von selbstversorgenden Kinderheimen. Im Angesicht der Pandemie waren natürlich auch die Kinder in den Kinderheimen im Lockdown. Glücklicherweise gibt es dort gut etablierte Hygienesysteme und die Kinder (der verschiedenen Altersklassen) konnten sich untereinander helfen die Schulaufgaben trotz des Lockdowns weiterhin zu bearbeiten. Der Selbstversorgungsaspekt der Kinderheime war in den letzten Monaten von ganz besonderem Wert: Die Kinder hatten Zugang zu frischem Gemüse, Getreide und Milch. Auch die Bauarbeiten am neuen „Eco Village“ Bauprojekt wurden glücklicherweise durch die Pandemie nicht völlig lahmgelegt und mussten erst jetzt, wegen des einsetzenden Monsuns, gestoppt werden. Campus di Monaco – Montessorischule München Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen ist stark von ihrem sozialen Hintergrund geprägt und die aktuelle Krise hebt bestehende Missstände weiter hervor. Das ist eine besondere Herausforderung für die Campus di Monaco Montessorischule in München, denn mehr als die Hälfte der Schüler*innen hat einen Flucht- oder Migrationshintergrund. Durch die seit Mitte März angeordneten Schulschließungen leiden sie besonders. Es fehlt Unterstützung und Stabilität, die Jugendlichen sind isoliert, sie leiden unter dem Lärm in den Sammelunterkünften und den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten. Die Betreuer der Sozialdienste wurden wegen der Ansteckungsgefahr abgezogen, Schutzmasken fehlen. Sicherheit und Wohl der Jugendlichen, sind ebenso wie ihre Entwicklungschancen in vielfacher Hinsicht gefährdet. Das Campus di Monaco Team hat während der Schulschließung unermüdlich weitergearbeitet und mit viel persönlichem Einsatz versucht den Kontakt zu den Schüler*innen aufrecht zu erhalten und nun geht es langsam bergauf: Seit Mai waren fast alle Schüler*innen wieder im Präsenzunterricht und seit Pfingsten sind nun auch die sechste und siebte Klasse wieder in der Schule. Maskenpflicht besteht natürlich trotzdem (außerhalb der gut gelüfteten Klassenräume) und dank fleißiger Näher*innen können die Schüler*innen diese auch kostenlos in der Schule bekommen. Die besten Neuigkeiten sind, dass die Abschlussklasse, trotz der schwierigen Corona-Situation, ihre Prüfungen angetreten haben. Eine wirklich beeindruckende Leistung! Flüchtlingshilfe in Österreich Die syrische Familie, die in Österreich Fuß gefasst hat, ist durch die aktuelle Situation in vielfältiger Weise beeinflusst. Die älteren Söhne konnten ihre Ausbildung bzw. Lehre zum Glück auch in den letzten Monaten weiterführen, doch die jüngeren Kinder hatten Schulausfälle. Dennoch geht es der 7-köpfigen Familie verhältnismäßig gut. Sie sind gesund und helfen sich gegenseitig: Die älteren Geschwister helfen den jüngeren bei den Schulaufgaben. Inzwischen ist der Ausbildungsbetrieb wieder aufgenommen und sogar der Sprachkurs für die älteste Tochter in Malta kann stattfinden. Während die Älteste sich auf die Abschlussklasse vorbereitet kommt nun auch der jüngste Sohn nach den Sommerferien auf das Gymnasium. ~ GESUNDHEIT ~ Netzwerk Geburt und Familie e.V. Die Nähwerkstatt und das Café Netzwerk sind soziale Betriebe zur Förderung der beruflichen Integration langzeitarbeitsloser Frauen. Während in der Nähwerkstatt für gewöhnlich witzige, schadstoffarme Spielmaterialien, Kleidung für Kinder und andere nützliche Dinge genäht werden, wurde in den letzten Monaten umgesattelt und viele farbenfrohe Masken haben den Weg in und aus der Werkstatt gefunden. Das Café Netzwerk ist ebenfalls seit Mitte Mai wieder geöffnet und es gibt dort wieder täglich frisch zubereitete Mittagessen nach Rezepten aus aller Welt. Das Bewegungsangebot für die im Netzwerk für Geburt und Familie tätigen Frauen, das Moving Child seit Jahren unterstützt, wurde nach der Corona-Pause in kleinem Maßstab wieder aufgenommen und wird hoffentlich bald wieder in vollem Umfang stattfinden können. Care for Rare – Kinderspezialist*innen Wenn kranke Kinder die Geborgenheit ihrer Familie verlassen müssen, um in einer Klinik behandelt zu werden, wird ihre Verletzlichkeit besonders deutlich. Damit diese Kinder die bestmögliche kindgerechte und ganzheitliche Unterstützung erhalten, werden neben Ärzt*innen und Pfleger*innen auch Sozialpädagog*innen und Psycholog*innen benötigt, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern im Krankenhaus eingehen. Das von Moving Child geförderte Child Life Specialist-Programm am Dr. von Haunerschen Kinderspital setzt genau dort an: Die Bedürfnisse der Kinder in dieser ungewissen Situation werden wahr- und ernst genommen. Trotz der herausfordernden Zeiten konnte das Child Life Specialist Programm im Mai 2020 starten! Lao Friends Kinderkrankenhaus (LFHC) Obwohl im LFHC direkt keine infizierten Patient*innen behandelt wurden, hatte die Situation der letzten Monate dramatische Auswirkung auf die Arbeit am Krankenhaus. Die Landesgrenzen wurden geschlossen und die freiwilligen, internationalen Ärzt*innen und Helfer*innen sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Auch Transportmöglichkeiten zwischen den Dörfern waren nur beschränkt erlaubt und oft gar nicht möglich. Dadurch hatten sich die ambulanten Fallzahlen auf etwa 50 am Tag reduziert, welche dafür meistens schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung oder sogar kritischem Zustand waren. Trotz des Lockdowns des Landes hat der Lehrbetrieb des Krankenhauses weiterhin stattgefunden. Fernlehrprogramme wurden eingerichtet, die es den laotischen Ärzt*innen und Pfleger*innen ermöglicht haben ausgesuchte Themen auch von zu Hause aus zu bearbeiten. Seit Mai ist der Lockdown nun aufgehoben, die Ärzt*innen sind zurück im Krankenhaus und die Fallzahlen normalisieren sich langsam. ~ KREATIVFÖRDERUNG ~ mitSprache e.V. Nachdem das diesjährige Theaterprojekt des mitSprache Vereins schon mitten in den Vorbereitungen steckte, musste die Aufführung aufgrund der Pandemie leider abgesagt werden. Die Planung für das nächste Projekt in 2021 ist aber schon in vollem Gange! Am 13. und 14. Mai 2021 wird die zehnte Tanztheater-Ausgabe aufgeführt. Dieses Mal in Kooperation mit einem anderen unserer Förderprojekte: Schüler*innen der Internationalen Montessorischule – Campus di Monaco, und mit dem Theater HochX in den Münchner Au bietet auch die Spielstätte perfekte Rahmenbedingungen. In diesem Jahr haben wir noch fünf weitere Projekte in unsere Förderung aufgenommen. Den Verein Frauen Gesundheit Familien Zukunft, das Institut Trauma und Pädagogik, die MiBi Kids, die Quinoa Schule und den Wildwasser e.V. Zu diesen Projekten werden wir bald mehr Informationen auf unserer Webseite zur Verfügung stellen. Wir danken allen Projekten für die wundervolle Zusammenarbeit und allen Spender*innen für ihre Unterstützung! Wir grüßen euch alle und hoffen auf eine entspanntere zweite Hälfte 2020! Herzlich, euer Moving Child Team Anna, Gertraud und Ella... Weiterlesen...Neuigkeiten aus dem Lao Friends KinderkrankenhausDas in 2015 eröffnete Lao Friends Kinderkrankenhaus (LFHC) ist das erste seiner Art in Laos; ein Krankenhaus betrieben von und für die Menschen in Laos. Es wurde und wird vollständig aus Stiftungs- und Spendengeldern finanziert und ist unabhängig von, aber im ständigen Austausch mit, dem staatlichen Krankenhaus in Luang Prabang. Anfang Mai hat Friends Without A Border zum fünften Mal in Folge eine 4 Sterne Bewertung von einem unabhängigen amerikanischen Stiftungstestunternehmen (Charity Navigator) erhalten, und demonstriert dadurch seine vorbildliche Arbeitsweise. Schon in der Vergangenheit haben wir von den beeindruckenden Entwicklungen der Frühgeborenen Station (siehe hier) und der Abteilung für die Behandlung von Thalassämie (siehe hier) erzählt. Bei unserem Besuch im Februar 2020 waren wir vor allem begeistert von den Fortschritten des Lehrprogrammes für Laotische Ärzt*innen, das von Moving Child angeregt wurde und auch komplett finanziert wird. Das Lehrprogramm am LFHC besteht aus zwei essenziellen Pfeilern: der Aufklärung der Patient*innen und der Bildung des Fachpersonals. Besonders das nachhaltige Konzept der hausinternen Lehr- und Bildungsveranstaltungen hat uns von Anfang an fasziniert. Das Ziel des Bildungsprogrammes des LFHC ist vor allem die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der laotischen Ärzte und Ärztinnen, aber auch des Pflegepersonals, zu stärken. „Wir waren begeistert von der Motivation und dem Engagement aller Beteiligten in diesem Projekt. Die Selbständigkeit, die hier ausgebildet wird, und damit auch die Nachhaltigkeit dieses Projekts, sind vorbildlich und haben uns zutiefst beeindruckt.“ Anna, Gertraud, Ella (Moving Child Team) Das Lehrprogramm ist ein ganzheitliches und umfasst tägliche Themen-relevante Vorträge und Diskussionsrunden, strukturierten Englischunterricht, und Austausch mit internationalen Expert*innen. Was aber am Wichtigsten ist, ist der Schwerpunkt auf Lehre zur Lehre: Das medizinische Personal wird ausgebildet das erworbene Wissen nicht nur anzuwenden, sondern vor allem auch weiterzugeben an eine neue Generation zukünftiger Ärzt*innen. Langsam wird so der Einfluss und damit auch die Abhängigkeit von internationalen Expert*innen geringer und die die Selbstständigkeit des laotischen Personals gefördert. Die momentane Situation im Angesicht der COVID-19 Pandemie Bisher gibt es 19 bestätigte Corona-Fälle in Laos, drei davon in Luang Prabang. Obwohl im LFHC direkt keine infizierten Patient*innen behandelt werden, hat die Situation dramatische Auswirkung auf die Arbeit am Krankenhaus. Die Landesgrenzen wurden geschlossen und die freiwilligen, internationalen Ärzt*innen und Helfer*innen sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Die Arbeit wird mit viel Energie und Liebe seit Wochen rund um die Uhr vom lokalen laotischen Personal allein gemeistert. Natürlich mussten auch alle Benefizveranstaltungen weltweit abgesagt werden, was die schwierige finanzielle Situation der Friends Without A Border und des LFHC weiter verschlechtert. Transportmöglichkeiten zwischen den Dörfern sind nur beschränkt erlaubt und oft gar nicht möglich. Dadurch haben sich die ambulanten Fallzahlen auf etwa 50 am Tag reduziert, welche dafür meistens schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung oder sogar kritischem Zustand sind. Es wird erwartet, dass in den nächsten Monaten armutsbedingte Krankheitsbilder, wie Unterernährung und Infektionen, noch häufiger auftreten werden also bisher. Dies macht die unentgeltlichen Behandlungen im LFHC noch wichtiger als je zuvor. Doch es gibt auch gute Nachrichten! Der Lockdown des Landes hat zwar die Arbeit im Krankenhaus eingeschränkt und erschwert, aber der Lehrbetrieb findet weiterhin statt. Fernlehrprogramme wurden eingerichtet, die es den laotischen Ärzt*innen und Pfleger*innen ermöglicht ausgesuchte Themen auch von zu Hause aus zu bearbeiten. Alle Ärzt*innen bekommen so weiterhin zwei ganze Lehrtage pro Monat: einer mit dem Schwerpunkt auf evidenzbasierter Medizin (ein virtueller Journalclub) und der andere mit interaktiven Fallstudien. Die Ärzt*innen sind in ständigem, regem Austausch miteinander und bilden sich trotz der widrigen Umstände weiter, um zukünftig die bestmöglichen Behandlungen und Arbeitsweisen zu anbieten zu können. Wir sind von der Arbeit und Motivation des LFHC Teams unter solch schwierigen und herausfordernden Bedingungen beeindruckt und können mit Freude von den positiven Entwicklungen des von Moving Child geförderten Lehrprogrammes berichten. Wir hoffen, dass bald wieder etwas leichtere Zeiten auf sie und uns alle zukommen und danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung. Jede Summe hilft den Babys und Kinder, die in diesem Krankenhaus eine Behandlung erhalten, die sie nirgends anders bekommen könnten. Vielen Dank! Euer Moving Child Team... Weiterlesen...Neueste Entwicklungen aus Luang Prabang, LaosCHARITY EVENT, 26. – 27.01.2019, IN LUANG PRABANG Im November 2018 reisten wir zum 5. Mal nach Luang Prabang. Wir fühlten uns – trotzdem wir 9 Monate weg waren – sofort wieder wie zu Hause. Wir sind, seit wir das Kinderkrankenhaus fördern, immer wieder aufs Neue zutiefst beeindruckt – was sich alles tut und wie es sich weiterentwickelt. Das erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit, die wir gerne an alle SpenderInnen weitergeben. Je länger wir mit dem Kinderkrankenhaus in Kontakt waren, desto konkreter wurde die Idee und desto stärker wurde der Herzenswunsch von Anna Schulz-Dornburg, die holistische Medizin in Form der Biodynamischen CranioSacralen Therapie interessierten Menschen in Luang Prabang und im Krankenhaus anzubieten – mit der Intention, Kinder und Erwachsene nach Krankheit, Trauma oder Operationen in ihrem Heilungsprozess unterstützen zu können. Das Vorhaben einen Charity-Event für das Kinderkrankenhaus zu veranstalten, nahm Gestalt an. Das Ock Pop Tok Living Crafts Centre stellte seine Räumlichkeiten zur Verfügung. East meets West – so lautet die Übersetzung von Ock Pop Tok und genau das setzte sich in unserem Vorhaben und in unserer Arbeit fort. Das Ambiente war für den Charity Event angemessen und stellte einen sehr schönen inter- und transkulturellen Zusammenhang her. Mit Flyer in englischer und laotischer Sprache versuchten wir Menschen zu informieren, die für Charity Events Interesse haben und die Biodynamische CranioSacrale Therapie erfahren bzw. erleben wollten. Ein Mönch, den wir sehr gut kennen, hat auch die Charity Veranstaltung unterstützt – dadurch erreichte es viele Menschen aus der buddhistischen Gemeinschaft, die sich anmeldeten. Wir bildeten ein kompetentes und motiviertes Team: Anna Schulz-Dornburg, Heilpraktikerin, Physio- und CranioSacral Therapeutin trug maßgeblich dazu bei, dass das Charity Event durch die Kraft ihrer Vision und die nötige langjährige berufliche Erfahrung auf einen fruchtbaren Boden fiel. Korn Sriwan, Spa Managerin und Biodynamische CranioSacral Therapeutin war und ist eine wichtige Mitgestalterin und fungierte als Brücke zwischen den Kulturen – sowohl organisatorisch, therapeutisch als auch sprachlich direkt bei den TeilnehmerInnen am Charity Event. Gertraud Leimstättner, Heilpraktikerin übernahm die wesentliche Organisation vor Ort, erhob die Anamnesebögen und klärte mit Hilfe einer Dolmetscherin das Anliegen jeder einzelnen Person. An beiden Tagen lernten 22 Erwachsene und zwei Kinder die Biodynamische CranioSacrale Therapie kennen. Das Interesse war wesentlich größer als wir erwarteten. Zusätzlich zu den Angemeldeten kam noch eine Reihe von InteressentInnen auf Grund von Erzählungen, die sie neugierig machten und motivierten, diesen Zugang kennenzulernen, was uns sehr freute. Es war uns ein Anliegen von Beginn an ein Klima des Vertrauens und der Orientierung zu schaffen. Information, angemessene Aufklärung und die uneingeschränkte Möglichkeit, dass die KlientInnen die Entscheidung treffen, wie weit sie sich darauf einlassen wollen, wie weit sie mitgehen wollen, trugen zum Gelingen der Intention und zum Erfolg dieser beiden Tage bei. Laut Rückmeldungen haben die TeilnehmerInnen einen Geschmack dafür bekommen, was sein kann – wie sie das eigene ganzheitliche Gefühl mit ihren energetisch, strukturellen und körperlichen Empfindungen verbessern können und sie hatten die Möglichkeit, ihre Eigenmächtigkeit und Selbstwirksamkeit in Begleitung und durch diese Methode zu erspüren. „Ich kann mein Herz wieder spüren“ „Ich fühl mich innerlich in der Mitte aufgerichtet und durchlässig“ „Ich habe wieder Vertrauen in mein Bein gefunden und kann normal belasten– 10 Jahre nach meinem Unfall“ Sie gaben dafür nach Maßgabe ihrer Ressourcen eine Spende. Die gesamte Spende wurde sofort und direkt dem Kinderkrankenhaus übergeben. “We want to thank you very much for organizing the fundraising event in Luang Prabang. We received your donation and we wanted you to know that we truly value all the efforts you did and also the very nice involvement of the community you had in your event. Looking forward to have you back in Luang Prabang soon”. Anabella Coria Zavala Director of External Relations Lao Friends Hospital for Children & Friends Gallery Healing Children. Healing Laos. In jedem Fall waren diese beiden Tage ein Geschenk und eine erfüllende Pionierinnenarbeit. Es fanden inter- und transkulturelle Begegnungen in unterschiedlichsten Kontexten statt – berührend und bereichernd. Im nächsten Jahr ist eine ganze Woche als Charity Event mit dem Angebot Biodynamische CranioSacrale Therapie geplant. ERÖFFNUNG DER FRÜHGEBORENENSTATION IM KINDERKRANKENHAUS FRIENDS WITHOUT A BORDER, LUANG PRABANG, LAOS Sehr bald nach unserer Ankunft besuchten wir das Kinderkrankenhaus – gespannt und neugierig darauf, wie weit der Auf- bzw. Ausbau der Frühgeborenenstation schon fortgeschritten war. 23 frühgeborenen Säuglinge können nun hier behandelt und medizinisch versorgt werden. Ein 7- Monatskind kam gerade, als wir im Krankenhaus zu Besuch waren, auf die Welt. Wir konnten miterleben, wie es körpersprachlich sehr kraftvoll vermittelte, dass es ins Leben will. Das war zutiefst berührend. Dank der medizinischen Versorgung im Kinderhospital auf dieser Station ist die Chance, dass diese Kinder gut ins Leben kommen, auch sehr groß. Noch vor 3 Monaten hätte der Säugling nicht überlebt. Jetzt können auch Kinder, die mit Bauchspalte (Gastroschisis) geboren werden, medizinisch so versorgt werden, dass dies lebensrettend ist. In „westlichen“ Krankenhäusern kann so eine Diagnose mit Ultraschall schon praenatal gestellt und gegebenenfalls sofort operiert werden, jedoch soweit ist die medizinische Versorgung in Luang Prabang bisher noch nicht. Ein herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die mit ihrer großzügigen Zuwendung die Eröffnung der Frühgeborenenstation ermöglicht haben. Anna Schulz-Dornburg Gründerin und Geschäftsführerin Gertraud Leimstättner Geschäftsführerin von Moving Child gGmbh ... Weiterlesen...Fundraising für Lao Friends Hospital for Children in Luang PrabangABTEILUNG FÜR DIE BEHANDLUNG DER ERKRANKUNG THALASSÄMIE Mit jährlichen Spendengeldern unterstützt Moving Child eine Abteilung für die Krankheit Thalassämie. Diese Anämie, die durch eine Fehlbildung und einen gesteigerten Abbau der roten Blutkörperchen verursacht wird, ist eine Erbkrankheit, die gehäuft im Norden von Laos auftritt. Unbehandelt führt sie zu Entwicklungsstörungen, zu Schädigungen von Herz und Lunge und zur Vergrößerung der Milz. Das kann bei Kindern lebensgefährliche Folgen haben. Nähere Informationen finden Sie im nachfolgenden Video: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.Mehr erfahren Video laden Vimeo immer entsperren Lao Friends Hospital for Children Fights Blood Disorder from Friends Without A Border on Vimeo. Mit großer Freude bedanken wir uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die für das Laos Friends Hospital for Children in Luang Prabang bereits so großzügig gespendet haben. Der 1. Fundraising-Termin war ein sehr schöner und informativer Abend. Nicole Pagoursis (der erste Vorstand) aus New York hat uns sehr berührend über die Entstehungsgeschichte des Kinderkrankenhauses und von den vielen Kindern, deren Leben durch die medizinische Hilfe gerettet oder sehr verbessert wurde, berichtet. Um auch in Zukunft eine grundsätzliche Verbesserung der Lebensqualität der Kinder in Laos zu ermöglichen, braucht das Lao Friends Hospital for Children finanzielle Unterstützung. „Es liegt mir sehr am Herzen, Ihnen das laotische Kinderkrankenhaus vorzustellen, das ich auf meiner Reise durch Laos kennenlernen durfte.“ Anna Schulz-Dornburg ABTEILUNG FÜR FRÜHGEBORENE UND SÄUGLINGE Als 2016 das Lao Friends Hospital for Children in Luang Prabang die Abteilung für Frühgeborene und Säuglinge eröffnete, schienen 6 Betten ausreichend. Dadurch, dass das Kinderkrankenhaus der einzige Ort in ganz Luang Prabang ist, wo Frühgeborene unentgeltliche medizinische Hilfe bekommen, steigt die Anzahl der Säuglinge, die gleich nach der Geburt gebracht werden, stetig. Der derzeitige Plan ist es, die Anzahl der Betten zu verdoppeln. Dafür wird ein Teil des Allgemeinen Krankenhauses in Luang Prabang, das direkt an das Kinderkrankenhaus angrenzt, umgebaut. Mit Ihrer Spende helfen Sie, die Abteilung mit den notwendigen medizinischen Geräten und Medikamenten auszustatten. Herzlichen Dank!... Weiterlesen...Malibelle Karité-KörperbutterGönnen Sie sich selbst etwas Gutes und fördern Sie gleichzeitig Bildungsprojekte in Mali! Im Online-Shop von Häuser der Hoffnung e.V. können Sie Malibelle Karité-Körperbutter mit verschiedenen Duftnoten und auch im Geschenkbeutel bestellen. Die reichhaltige Karité-Körperbutter von Malibelle ist für normale bis trockene Haut geeignet und wird durch ihre zarte Textur schnell aufgenommen. Sie kann als Körper- oder Handpflege verwendet werden, beruhigt und glättet besonders empfindliche und gereizte Haut auf natürliche Weise und gibt ihr ein geschmeidiges Gefühl. Jetzt neben dem dezent-kühlen Klassiker “Aqua” auch mit erfrischend würziger “Zitronengras” Duftnote erhältlich. Fair Trade Die Karitébutter für Malibelle Körperbutter wird in der Häuser der Hoffnung-Manufaktur in Siokoro produziert. Die Manufaktur wird von der Kooperative Jigiya Bon Siokoro geleitet, die Häuser der Hoffnung mit drei malischen Vereinen gegründet hat. Mit dem Verkaufserlös werden Schul- und Ausbildungsprojekte in Mali gefördert. Im November 2012 erhielt der Häuser der Hoffnung e.V. für dieses Projekt gemeinsam mit der Naturkosmetikfirma Börlind GmbH den Innovationspreis für politische Bildung in Entwicklungsländern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Biologische Herstellung Die Karitebutter aus Siokoro ist nach Ecocert-Kriterien als kontrolliert biologisch zertifiziert. Sie wird von der Naturkosmetikfirma Börlind GmbH nach höchstem sozio-ökologischen Standard produziert. Hier können Sie direkt bestellen.... Weiterlesen...Gesundheitsunterricht im Zentrum Jigiya BonFrau Dr. Oumou Traoré, eine malische Ärztin, gibt von Oktober bis Juni im Mädchenzentrum einmal pro Woche zwei Stunden Gesundheitsunterricht. Dabei spricht sie alle Themen an, die Mädchen von der Pubertät bis zum Erwachsenenwerden betreffen: Körperhygiene, Zahnhygiene, Schutz vor Infektionskrankheiten (z. B. Malaria, Diarrhoe, HIV-Infektion), Pubertät, Menstruationszyklus, Fruchtbarkeit, Sexualität, gewollte und ungewollte Schwangerschaft, Verhütung, Menstruationshygiene, Beschneidung. Der Unterricht wird altersgemäß präsentiert und die Themen werden behutsam und einfühlsam behandelt. Kulturelle, traditionelle und religiöse Anschauungen finden ihren Platz neben einem naturwissenschaftlich-medizinischen Ansatz. Die Mädchen eignen sich im Rahmen dieses Unterrichts auch wichtige Kompetenzen an. Dazu gehören das laute und sichere Vorlesen in französischer Sprache, die Gruppenarbeit, das Erarbeiten eigener Beiträge und die Recherche zu einzelnen Sachbereichen. Am Unterricht nehmen sowohl Mädchen des Mädchenzentrums als auch externe Schulmädchen mit Begeisterung und Neugierde teil. Da die Mädchen sehr viele Fragen haben und großer Gesprächsbedarf besteht, wird seit kurzem zusätzlich eine Sprechstunde angeboten, die ein Mal pro Monat abgehalten wird. So erhalten die Mädchen in zweierlei Hinsicht Sicherheit: Sie lernen, selbstbewusst aufzutreten und sie sind gut informiert. Aufgeklärt und motiviert können sie so auch als Multiplikatoren in ihrem privaten und schulischem Umfeld wirken. Hier können Sie sich ein Video von Arte ansehen: Mali: Der langwierige Kampf gegen die Beschneidung... Weiterlesen...