Blog DE März 2022 – “Mädchen an den Ball”, ein Projekt des Münchener Bildungs- und KulturvereinsDer Münchener Bildungs- und Kulturverein (BIKU e.V.) arbeitet hauptsächlich mit freiberuflichen Mitarbeiter:innen und hat mehrere verschiedene Standbeine. Unter anderem das Projekt „A.PPLAUS“, welches kostengünstige und spannende Ferienkurse wie zum Beispiel Theater, Vertikaltuch oder Akrobatik anbietet. Moving Child ist im letzten Jahr aber besonders auf das Projekt „Mädchen an den Ball“ aufmerksam geworden. Unter diesem Titel organisiert der BIKU e.V. kostenloses Fußballtraining mit einem integrativen Ansatz für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund. Hier finden sich Mädchen zusammen, interagieren und kommunizieren über den Sport. „Mädchen an den Ball“ richtet sich an Mädchen zwischen 6 und 17 Jahren, für die oft weniger außerschulische Sportangebote angeboten werden als für Jungen. Der Sport vermittelt neues Selbstbewusstsein und stärkt soziale und interkulturelle Kompetenzen. Es geht bei dem Angebot darum Mädchen die Möglichkeit zu eröffnen frei von Geschlechterzwängen und Rollenbildern zu interagieren und dabei externe Erwartungshaltungen abzustreifen. Was 2007 als kleine, aber sehr wichtige Idee angefangen hat, ist inzwischen ein weitreichendes Angebot. Monatlich kommen bis zu 800 (!) Mädchen an inzwischen 8 Standorten in München zum Fußballspielen zusammen. Doch dabei soll es nicht bleiben. Der Erfolg von „Mädchen an den Ball“ schlägt Wellen und bis 2024 haben schon insgesamt 32 Standorte angefragt auch bei ihnen das Projekt zu etablieren. Um allerdings die Qualitätssicherung des Projektes zu gewährleisten, werden zunächst „nur“ 6-8 neue Standorte pro Jahr eröffnet. Denn „Mädchen an den Ball“ ist nicht nur einfaches Fußballtraining. Alle Standorte haben eine Eigendynamik, die eine Anpassung an die jeweiligen Bedingungen und Bedürfnisse der Gruppe erlaubt. Es geht darum die Aspekte Kultur-, Sport- und Sozialpädagogik zu verbinden. Es ist aber auch eine feministische Arbeit, die darauf abzielt Mädchen „sichtbar zu machen“, besonders an Männer-dominierten Sportstätten. Es ist wichtig, dass alle Involvierten verstehen, dass hinter dem Projekt nicht nur ein Inklusionsgedanke steckt, sondern auch ein Emanzipationsansatz. Das Fußballspiel erlaubt auch Mädchen mit physischen, psychischen, geistigen oder sprachlichen Handicaps spielerisch einen Platz in einer sicheren und unterstützenden Gruppe zu finden und alle Teilnehmerinnern gewinnen durch ihr Spiel und den Rückhalt der Gruppe an Selbstbewusstsein. Diese Hintergrundgedanken müssen die Betreuer:innen an allen Standorten verinnerlichen und helfen umzusetzen. An jedem Standort gibt es deshalb ein festes 4er-Team bestehend aus einer Standortleitung, zwei Coaches und einem/einer Kulturpädagog:in. Momentan sind 24 Coaches in das Projekt involviert, aber das Team bekommt nach und nach Verstärkung. Moving Child unterstützt den BIKU e.V. zum Beispiel durch die Finanzierung von Trainerinnenausbildung zur personellen Verstärkung an den Sportplätzen. Auf lange Sicht wäre es vorstellbar und sehr schön, wenn sich „Mädchen an den Ball“ in ganz Deutschland etablieren könnte und nicht nur direkt Mädchen unterstützen würde, sondern auch auf die noch immer bestehende ungleiche Vertretung von Jungen und Mädchen im öffentlichen Raum aufmerksam machen würde. In diesem Rahmen ist zunächst ein Pilotprojekt in Augsburg geplant, dass dann hoffentlich auch die zukünftige deutschlandweite Öffnung von „Mädchen an den Ball“ einleiten wird.... Weiterlesen...Januar 2022 – Flüchtlingshilfe in Österreich abgeschlossenNach einer langen, aufreibenden und lebensgefährlichen Flucht aus ihrer Heimat erreichte eine syrische Familie mit fünf Kindern in Österreich endlich sicheren Boden. Haus und Vermögen hatte die Familie im Krieg verloren. In einem Dorf in der Nähe von Eisenstadt, wo sie zunächst in einer Notunterkunft untergebracht waren, wurde die Familie sowie alle anderen Flüchtlinge, sehr hilfsbereit aufgenommen. Die Caritas Burgenland übernahm die Betreuung. Außerdem begann ein Teil der Dorfbevölkerung unmittelbar nach der Ankunft mit der Betreuung der Kinder und bot Lernhilfe und Sprachunterricht an. Die Ausstattung der Familien mit dem Nötigsten war in kurzer Zeit organisiert. In dieser Zeit entstand ein Netzwerk an Helfern und Helferinnen, das bis heute sehr aktiv ist. Seit 2017 hat die Familie ein Haus im Dorf gemietet und kann nun endlich Wurzeln schlagen und das Trauma der Flucht in Ruhe und Sicherheit verarbeiten. Als Anna und Gertraud die Jugendlichen bei einem Geburtstagsfest kennenlernten, entschieden sie sich kurzerhand, mit Moving Child Unterstützung anzubieten. Seitdem unterstützte Moving Child die Jugendlichen mit schul- und ausbildungsrelevanter Förderung. Seit 2016 half Moving Child der kleinen Familie durch die Finanzierung von Nachmittagsbetreuung, Hilfe bei der Ausbildungs- und Studiumsplatzsuche und verschiedenen kleinen Bildungsangeboten. Inzwischen hat die Familie sich so eingelebt und entwickelt, dass keine weitere Förderung nötig ist Es ist sehr beindruckend zu sehen, wie diese Familie innerhalb weniger Jahre sicher und erfolgreich den Weg in einen neuen Alltag und ins Berufsleben gefunden hat. Beide Eltern sind inzwischen berufstätig. Während der Vater in einer Vollkornbäckerei arbeitet, ist die Mutter als Reinigungsfachkraft im nahegelegenen Krankenhaus angestellt. Die Eigenständigkeit, die mit der Berufstätigkeit einhergeht, bereitet beiden viel Freude und erlaubt ihnen vielseitige Kontakte zu knüpfen. Der älteste Sohn der Familie hat bereits seine Lehre als Automechaniker abgeschlossen und arbeitet mit großer Freude weiterhin in seinem Ausbildungsbetrieb. Der zweitälteste Sohn hat ebenfalls seine Ausbildung als Zahntechniker abgeschlossen und zieht nun nach Bregenz, um dort weiterhin als Zahntechniker zu arbeiten, was ihm großen Spaß macht. Die mittlere Tochter hat im Sommer 2021 erfolgreich das Abitur bestanden! Daraufhin hat sie das Chemiestudium an der Universität Graz begonnen. Da ihr innigster Wunsch aber ist eines Tages Ärztin zu werden, wird sie sich im kommenden Jahr um einen Medizinstudiumplatz bewerben. Ihre jüngere Schwester ist noch in der Mittelschule, möchte aber bald die berufsbildende Schule besuchen und eine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin absolvieren. Der jüngste Sohn der Familie besucht inzwischen ebenfalls die zweite Klasse des Gymnasiums, würde aber am liebsten immer nur Fußballspielen. Und zum Fußballspielen hat er auch großes Talent. Wer weiß, vielleicht wird er nach dem Abitur eine Fußball-Akademie besuchen? Eines steht fest, die Familie hat Fuß gefasst! Gerne leben die Eltern mit ihren zwei jüngsten Kindern weiterhin im Dorf und werden oft von den Großen besucht. Wir sind berührt und bewegt in den letzten Jahren Teil dieser Entwicklung gewesen sein zu können. Wir wünschen der Familie weiterhin viel Glück und den Kindern viel Freude ihr Leben selbstständig zu gestalten.... Weiterlesen...2021 Jahresabschluss: Ein erfreulicher RückblickAuch dieses Jahr neigt sich wieder dem Ende zu. Kerzen und bunte Lichter erhellen die Fenster und es wird Zeit für eine Reflexion des vergangen Jahres. Die Corona Pandemie hatte die Welt weiterhin im Griff und obwohl große Fortschritte erzielt werden konnten, gab es einige Projekte deren Arbeit auch in diesem Jahr sehr erschwert wurde oder sogar unmöglich war. Dennoch können wir mit Freude berichten, dass die Mehrheit der großartigen Projekte, die wir in diesem Jahr unterstützt haben, es geschafft haben ihre Arbeit motiviert und erfolgreich umzusetzen. Außerdem können wir stolz berichten, dass Moving Child, wie schon im vergangenen Jahr, auch im Jahr 2021 wieder sieben neue Förderprojekte unterstützt. In diesem Jahresabschlussbericht möchten wir kurz berichten, wie sich die Situation in unseren verschiedenen Förderprojekten in diesem Jahr entwickelt hat und einen kleinen Einblick in unsere Arbeit in diesem Jahr geben. In München… konnte das Netzwerk Geburt und Familie e.V. ihr Bewegungsangebot für langzeitarbeitslose Frauen zumindest in Kleingruppen wieder aufnehmen und kontinuierlich durchführen. Das geplante Tanztheaterstück des mitSprache e.V. konnte leider durch die Einschränkungen bei den Proben nicht stattfinden, aber es gibt schon spannende Pläne für das nächste Jahr. In der internationalen Montessorischule Campus di Monaco konnten trotz der zusätzlichen Herausforderungen mehr als 90% der Schüler*innen der 10. Klasse erfolgreich den mittleren Bildungsabschluss erreichen. Das Child-Life-Specialist Programm der Care-for-Rare Stiftung, das sich darauf fokussiert sich im von Haunerschen Kinderspital psychologisch und sozial um stationäre Kinder zu kümmern, konnte in diesem Jahr trotz erheblicher Schwierigkeiten angesichts der Corona Pandemie weiterhin gut implementiert werden. Auch die Arbeit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) konnte in diesem Jahr mit Einschränkungen durchgeführt werden. Besonders der Kriseninterventionsdienst (RUF24) des AKM wurde dabei in diesem Jahr viel in Anspruch genommen. Neu in unserer Förderung war in diesem Jahr auch die Initiative krebskranke Kinder München e.V., deren Ziel es ist krebserkrankte Kinder und Familien durch vielfältige Hilfsangebote zu entlasten – während der akuten Erkrankung aber auch in den Jahren danach. Seit diesem Jahr fördern wir außerdem die AETAS – Kinderstiftung, die professionelle Kinder-Krisen-Intervention anbietet und Kinder und Jugendliche nach einem einschneidenden, traumatischen Ereignis betreut. Außerdem haben wir den Münchener Bildungs- und Kulturverein (BIKU e.V.) in unsere Förderung aufgenommen, der unter anderem unter dem Titel „Mädchen an den Ball“ sehr erfolgreich kostenloses Fußballtraining mit einem integrativen Ansatz für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund anbietet. In Berlin… konnte die Quinoa Bildung gGmbH, eine Privatschule in Berlin-Wedding mit dem besonderen Ziel, dass alle Jugendlichen in Deutschland ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die Chance auf einen Schulabschluss und -anschluss bekommen sollen, ihre Arbeit erfolgreich durchführen. Die von Moving Child geförderte „integrative Lerntherapie“ konnte erste Evaluationen erheben und individuelle Förderpläne erstellen. Die Arbeitsgemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt, Wildwasser e.V., konnte trotz der Einschränkungen in diesem Jahr eine Sommerreise und verschiedene Winterangebote mit den betreuten Mädchen unternehmen. Neu gefördert wurde in diesem Jahr der Save the Children Deutschland e.V. Moving Child unterstützte hier zwei Projekte: 1) „Save back to School“ im Jemen. Der langanhaltende Kriegszustand, Corona, sowie die Zerstörung vieler Schulen führen zum dauerhaften Schulabbruch und Bildungsausstieg vieler Kinder im Jemen. „Safe back to School“ stellt Kontakt mit den Kindern her, vermittelt Lernunterlagen und unterstützt die Rückkehr der Kinder in die Schulen. 2) „Corona Hilfe“ in Indien kümmert sich um die dringend notwendige medizinische und soziale Versorgung der Kinder in Indien. Von den Konsequenzen der extrem hohen Infektionszahlen im Mai und Juni 2021 in Indien waren besonders Kinder betroffen. Viele Kinder sind verwaist, Kontaktpersonen hatten Angst sie zu besuchen und sich zu kümmern. Die Versorgung der Kinder mit Nahrungsmitteln, Hygienemitteln, Medikamenten und psychologischer und sozialer Hilfe war oft unterbrochen oder nicht möglich. Außerdem in Deutschland… konnte der Migration Bildung Kinder e.V. in Freising leider während des Lockdowns nicht alle Deutschförderkurse anbieten, da häufig die technischen Voraussetzungen für online Teilnahme nicht gegeben waren. Soweit möglich wurde das Programm aber während des ganzen Jahres aufrechterhalten. Der Frauen Gesundheit Familie Zukunft e.V. in Neunkirchen-Seelscheid hatte ähnliche Probleme mit seinem Beratungsangebot. Aufgrund der Corona-Pandemie und den daraus abgeleiteten Verordnungen, aber auch der Angst der betroffenen Familien vor Kontakt mit anderen Menschen, konnten nur wenige Beratungsstunden stattfinden. Ein spannendes neues Förderprojekt der Moving Child ist der Paulihof – Kinderhilfe gGmbH in Kühbach. Auf dem Paulihof ist eine stationäre heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe für traumatisierte Kinder und Jugendliche eingerichtet, die ihren Ansatz in der heilenden Pädagogik mit Tieren hat. Tiergestützte Pädagogik fördert die körperliche, emotionale und soziale Entwicklung und ermöglicht neue Erfahrungen. Unsere Auslandsförderung… galt auch in diesem Jahr zwei internationalen Schulen. Der Kiettisack Schule in Luang Prabang (Laos) und der Kajonkietsuka Schule in Phuket (Thailand). Beide Schulen mussten aufgrund von Corona monatelange Schließungen in Kauf nehmen. In diesem Jahr hat Moving Child zur Verbesserung der Kommunikation mit den Eltern der geförderten Kinder einen Fragebogen entworfen, der die Entwicklung der Kinder verfolgen soll. Die ersten Ergebnisse des Fragebogens waren sehr erfreulich. Alle sechs unterstützten Kinder waren erfolgreich in der Schule, zufrieden mit dem Unterricht und freuten sich auf das nächste Schuljahr. Die kleine, lokale Phoukoun Schule in Luang Prabang (Laos) organisierte im April 2021 ein Fundraising Event. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden Einnahmen für die Beschaffung von Schuluniformen und -materialien, Fahrrädern und Verpflegung für die Schüler*innen generiert. Am Laos Friends Hospital for Children in Luang Prabang (Laos) konnte die Arbeit weitestgehend weitergeführt werden. Das seit Ende 2019 von Moving Child finanzierte Ausbildungsprogramm für laotische Ärzt*innen lief trotz der Corona Situation gut weiter. Viele Lerneinheiten wurden online durchgeführt und die Ergebnisse der ersten Lernevaluationen waren sehr zufriedenstellend. Die Weiterführung des Projekts scheint sehr vielversprechend was die Ausbildung und Autonomität der laotischen Ärzt*innen auf der Kinderstation betrifft. Die Situation im vom Hands with Hands e.V. organisierten Annapurna Kinderheim in Nepal war in diesem Jahr durch die anhaltende Corona-Infektionswelle weiterhin schwierig. Alle Kinder im Heim haben sich in diesem Jahr mit dem Coronavirus infiziert, aber zum Glück haben sie sich auch alle wieder davon erholt. Monatelang fanden alle Bildungsprogramme online statt. Dies war eine große Herausforderung; nicht nur für die 40 Kinder im Heim, sondern auch für die Lehrer*innen. Trotz des monatelangen Lockdowns schritten die Bauarbeiten am neuen erdbebensicheren Annapurna Kinderheim gut voran. Die Situation in Nepal wurde durch einen starken Monsun in diesem Jahr noch zusätzlich verschärft. In diesem Jahr wurde Moving Child zum ersten Mal auch im größeren Stil operativ tätig. Das Projekt “Feldenkrais in Schulen“ ist ein Projekt, das direkt von Moving Child initiiert wurde. Dieses Projekt ist vor allem inspiriert von und in Kollaboration mit einem israelischen Projekt, das Moving Child schon seit mehreren Jahren finanziell unterstützt. Das Projekt in Israel wird von Dr. Eilat Almagor (Feldenkrais Lehrerin und Neurowissenschaftlerin) geführt und wird schon seit 2015 erfolgreich umgesetzt. Die Feldenkrais Methode, benannt nach ihrem Begründer, dem Physiker Dr. Moshé Feldenkrais, ist eine körperorientierte Lernmethode, mit Hilfe derer Menschen lernen sich bewusster wahrzunehmen. Der körperliche Zugang von Feldenkrais kann einen Beitrag zum fachlichen und sozialen Lernen leisten. Durch die meist ungewohnten Bewegungen lernen Kinder, sich besser wahrzunehmen und selbständig und im eigenen Rhythmus Alternativen zu ihrem gewohnten Verhalten zu finden. Unsere Idee ist es, Feldenkrais‘ ursprüngliche Vision der Integration zu verwirklichen und Merkmale des organischen Lernens in das schulische Lernen aufzunehmen. Unter den Pandemie-bedingungen hat sich der Beginn des Projektes sehr verzögert, aber Moving Child ist froh auch unter diesen Umständen motivierte, kompetente und begeisterte Feldenkrais Lehrerinnen gefunden zu haben, die sich freuen das Projekt mit uns anzustoßen. Vier Feldenkraislehrerinnen sind inzwischen in verschiedenen Schulen in Deutschland im Unterricht und führen Feldenkraiseinheiten im Rahmen des Fachunterrichts durch. Aus dem Bereich der gesellschaftsinternen Entwicklungen lässt sich in diesem Jahr berichten, dass Geschäftsführerin Dr. Ella Lattenkamp im April diesen Jahres die Zertifizierung zur Stiftungsmanagerin von der Deutschen Stiftungsakademie (DAS) erhalten hat. Der Lehrgang behandelte wichtige Themen des Stiftungsalltags, wie Stiftungsrecht und -steuerrecht, Rechnungslegung und Bilanzierung, Vermögensanlage und allgemeines Stiftungsmanagement. Moving Child setzte in diesem Jahr viele der Anregungen aus dem Zertifizierungskurs motiviert und engagiert um. Eine Anlagestrategie wurde entwickelt, ein Leitbild entworfen und Richtlinien für die Geschäftsführung verfasst. Außerdem gibt es nun einen informativen Förderkriterienkatalog auf unserer Webseite und unsere Antragsformulare wurden wirkungsorientierter strukturiert und um den Punkt Nachhaltigkeit erweitert. Es war ein aufregendes und ereignisvolles Jahr und wir sind dankbar mit solch großartigen Menschen und Projekten in Kontakt zu stehen. Wir freuen uns einen Betrag zu der spannenden Arbeit unserer Förderprojekte leisten zu können und danken allen Projekten für die wundervolle Zusammenarbeit in diesem Jahr. Unser Dank gilt natürlich auch ganz besonders allen Spenderinnen und Spendern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung! Wir wünschen einen guten und gesunden Start ins neue Jahr Herzlichst, euer Moving Child Team Anna, Gertraud und Ella... Weiterlesen...September 2021 – Entwicklungen in NepalDer Verein “Hands With Hands” ist ein Zusammenschluss internationaler und nepalesischer Freund*innen, die ehrenamtlich an der Vision des solidarischen Miteinanders arbeiten. Sie unterstützen nepalesische Menschen und Organisationen und initiieren und finanzieren Projekte, die das Empowerment der Menschen und Gemeinschaften vor Ort fördern. Das autarke Annapurna-Kinderheim in Pokhara ist derzeit das Hauptprojekt des Vereins. Lesen Sie mehr über die Idee und Entstehung des Projekts in unserem Blogbeitrag vom letzten Jahr. Die Situation in Nepal im Gesamten und im Annapurna Kinderheim im Speziellen ist durch die anhaltende Corona-Infektionswelle weiterhin schwierig. Über die Zeit haben sich zwar alle Kinder im Heim mit dem Coronavirus infiziert, aber zum Glück haben sie sich auch alle wieder davon erholt. Am Ende erkrankte auch Sharada (die Heimleiterin), die sich wochenlang um die kranken Kinder gekümmert hatte. Bei zog sich die Infektion sehr in die Länge und sie erholte sich über sechs Wochen nur langsam. Zum Glück sind die Kinder und Sharada jetzt wieder auf den Beinen. Die Einführung des Impfstoffes in Nepal ist sehr langsam, was zum Teilan weit verbreiteten Fehlinformationen liegt, die in der Bevölkerung Skepsis erzeugen, aber auch an der geringen Verfügbarkeit, da Nepal über das COVAX-System nur geringe Mengen an überschüssigen Impfstoffeinheiten aus Amerika und China erhielt. Seit Monaten finden alle Bildungsprogramme online statt. Dies war eine große Herausforderung; nicht nur für die 40 Kinder im Heim, sondern auch für die Lehrer*innen. Hands with Hands hat in den vergangenen Monaten Lehrfortbildungen angeboten, um den Lehrer*innen zu helfen die verfügbaren Online-Tools und Foren zu verstehen und auch zu nutzen. Während die Onlinelehre im Annapurna-Kinderheim mit viel Disziplin und Mühe funktioniert, konnten vor allem die sehr armen Kinder in Nepal monatelang keinen Online-Unterricht besuchen. Dieser Mangel an Bildung wird dramatische Langzeitfolgen für die Bevölkerung haben. Vor allem Mädchen werden häufig nicht wieder zur Schule gehen, sogar wenn das wieder möglich ist. Hands with Hands plant Anreize für Kinder, insbesondere für Mädchen, zu schaffen, nach der Wiedereröffnung der Schulen wieder zur Schule zu gehen. Dies wird aber voraussichtlich nicht vor April 2022 der Fall sein. Geplant ist kleine Stipendien, Schuluniformen, Materialien und Bücher bereitzustellen, um zur Rückkehr in die Schule zu motivieren. Trotz des monatelangen Lockdowns schreiten die Bauarbeiten am neuen erdbebensicheren Annapurna Kinderheim aber weiterhin voran und die Arbeiten am Dach des zweiten Obergeschosses laufen bereits. Allerdings trifft nun die zweite Virus-Deltawelle in Nepal ein und es ist nicht möglich vorherzusagen, wie sich der erwartete neue Lockdown auf den Bau auswirken wird. Hands with Hands hofft, dass die Bauarbeiten während des gesamten Lockdowns fortgesetzt werden können, das hängt jedoch davon ab, ob die Baumaterialien noch vor dem Lockdown beschafft werden können. Die Situation in Nepal wird durch einen extrem starken Monsun in diesem Jahr noch zusätzlich verschärft. Zum Glück war das Kinderheim vom Monsun nicht allzu stark betroffen, aber eine Schule (im Osten Nepals, Distrikt Sindhupalchock) wurde von der Überschwemmung sehr hart getroffen. Hands with Hands unterstützt auch diese Schule und es war traurig zu sehen, dass ein Fluss, der durch die drastische Zunahme des Volumens umgeleitet wurde, einen Teil der Schule (6 Klassenräume!) zerstört hat. Die mutigen Bemühungen der Einheimischen, die eine Mauer bauten, um das Wasser umzuleiten (dabei selbst im Fluss stehend!), retteten den Rest der Schule. Der Wiederaufbau der Schule wird in den nächsten Monaten Anstrengungen und Ressourcen erfordern und der Monsun soll noch einige Wochen andauern. Trotz der dramatischen Lage ist die Stimmung der Menschen überraschend unerschrocken. Nepal wurde vor allem in den letzten 10 Jahren von so katastrophalen Ereignissen heimgesucht, dass die Menschen eine akzeptierende Grundhaltung eingenommen haben und sogar angesichts der momentanen Katastrophen optimistisch in die Zukunft blicken. Und tatsächlich war zumindest die Ernte im Annapurna-Kinderheim dieses Jahr gut. Die Verpflegung der Kinder ist somit gesichert und 5 neue Kinder wurden dieses Jahr in Obhut genommen. Überschüssiges Essen wurde an die Ärmsten der Gemeinde verteilt. Es wurden Lebensmittelpakete vorbereitet, um insbesonderen Müttern mit kleinen Kindern zu helfen. Hands with Hands e.V. braucht Spenden, um ihre wichtige und besondere Arbeit in Nepal fortzusetzen. Die Spenden werden vor allem benötigt, um Baumaterial für das neue Kinderheim zu beschaffen, aber auch um die zerstörte Schule wieder aufzubauen und weiterhin extrem arme Familien mit Nahrungsmitteln zu unterstützen.... Weiterlesen...Halbjahresbericht 2021Das Jahr 2021 war bisher ein sehr arbeits- und erfolgreiches Jahr für Moving Child. Große Finanzentscheidungen, lehrreiche Weiterbildungen, spannende Projekttreffen und vieles mehr haben unsere Arbeit bestimmt. Mit diesem Halbjahresbericht wollen wir kurz von den neuesten Vorgängen bei Moving Child berichten. Zertifiziertes Stiftungsmanagement Im April hat Moving Child Geschäftsführerin Ella Lattenkamp die Zertifizierung zur Stiftungsmanagerin von der Deutschen Stiftungsakademie erhalten. Der Lehrgang behandelte wichtige Themen des Stiftungsalltags, wie Stiftungsrecht und -steuerrecht, Rechnungslegung und Bilanzierung, Vermögensanlage und allgemeines Stiftungsmanagement. Ob Datenschutzgrundverordnung oder Spendenbesteuerung, ob Kommunikationsstrategie oder Projektmanagement, die Themen sind bekannt und können nun bei der täglichen Arbeit bedacht werden. In den letzten Monaten setzte Moving Child viele der Anregungen motiviert und engagiert um. Eine Anlagestrategie wurde entwickelt, ein Leitbild entworfen und Richtlinien für die Geschäftsführung verfasst. Außerdem gibt es nun einen informativen Förderkriterienkatalog auf unserer Webseite und unsere Antragsformulare wurden wirkungsorientierter strukturiert und um den Punkt Nachhaltigkeit erweitert. Moving Child fühlt sich gewappnet den Wogen des Stiftungsalltages mit neuer Selbstsicherheit entgegenzutreten und freut sich über die vielen neuen Horizonte, die sich eröffnet haben. Nachhaltiges Investment Das Thema nachhaltige Investition wird heutzutage immer geläufiger. Da sich ein Großteil der Stiftungsarbeit aus den Ergebnissen verschiedener Anlageformen finanziert, ist Investition und Anlage ein wichtiger Bestandteil der Stiftungsarbeit. Auch Moving Child hat sich der Nachhaltigkeit ihrer Finanzanlagen, ihres „Footprint“, verschrieben und dieses Thema in diesem Jahr richtig angepackt. Aus einer Vorauswahl verschiedener Banken mit nachhaltigem Konzept wurden die zwei besten Kandidaten ausgewählt und Vermögensverwaltungsmandate vergeben. Diese Form der Anlage erlaubt es nicht nur gezielt zu steuern in welche Firmen investiert wird, sondern erlaubt auch ein gewisses Mitspracherecht. So können bei Vollversammlungen der Firmen, an denen Beteiligungen gehalten werden, wichtige Fragen angesprochen werden und direkt Einfluss auf die Unternehmensführung genommen werden. Moving Child ist darauf bedacht nicht nur durch ihre Fördertätigkeit, sondern auch indirekt durch ihre Investitionen einen Beitrag zum nachhaltigen und gesunden Leben auf diesem Planeten zu leisten. Neue Förderprojekte in diesem Jahr Schon im ersten Halbjahr 2021 war Moving Child wieder fleißig und hat sich viele neue Projekte angesehen und kennengelernt. Wir sind stolz darauf sechs neue Förderprojekte gefunden zu haben, deren Arbeit wir in den nächsten Jahren aus vollem Herzen unterstützen werden. Zu diesen Projekten zählt die AETAS Kinderstiftung in München, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder und Jugendliche nach einem einschneidenden, traumatischen Ereignis zu betreuen und professionelle Kinder-Krisen-Intervention leistet. Ihre Arbeit ist bisher einzigartig in Deutschland und geht weit über die Akutbetreuung hinaus. Auch die Initiative krebskranke Kinder München e.V. unterstützt Kinder und Angehörige in besonders schweren Umständen und entlastet krebserkrankte Kinder und ihr Familien durch vielfältige Hilfsangebote. Unsere besondere Unterstützung in diesem Jahr geht an den Verein Save the Children Deutschland. Wir unterstützen zwei Projekte, die uns besonders am Herzen liegen. Das erste ist „Save back to School“ im Jemen. Der langanhaltende Kriegszustand, Corona, sowie die Zerstörung vieler Schulen führen zum dauerhaften Schulabbruch und Bildungsausstieg vieler Kinder im Jemen. „Safe back to School“ spielt hier eine ganz besondere Rolle, da viele Eltern ihre Kinder zu Hause behalten, weil der Schulweg und die Schule zu gefährlich sind. Save the Children stellt Kontakt mit den Kindern her, vermittelt Lernunterlagen und unterstützt die Rückkehr der Kinder in die Schulen. Das zweite Projekt, ist die „Corona Hilfe“ in Indien. Von den Konsequenzen der extrem hohen Infektionszahlen im Mai und Juni in Indien sind besonders Kinder betroffen. Viele Kinder sind verwaist, Kontaktpersonen haben Angst sie zu besuchen und sich zu kümmern. Sie sind schutzlos. Die Versorgung der Kinder mit Nahrungsmitteln, Hygienemitteln, Medikamenten und psychologischer und sozialer Hilfe ist oft unterbrochen oder nicht möglich. Save the Children kümmert sich um die dringend notwendige medizinische und soziale Versorgung der Kinder in Indien. Zwei verspielte Münchener Vereine, die wir seit diesem Jahr unterstützen sind Biku und Jambo Bukoba. Der Biku e.V. organisiert unter dem Titel „Mädchen an den Ball“ kostenloses Mädchenfußball mit einem integrativen Ansatz für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Jambo Bukoba e.V. setzt sich für Chancengleichheit, Gesundheit und Bildung in Tansania ein. Durch selbst-konzipierte Sporteinheiten und Verbesserung der sanitären Umstände werden Mädchen wie Jungen Chancen geboten regelmäßig und gleichberechtigt am Schulalltag teilzunehmen. Unser neuestes Förderprojekt ist der Paulihof – Kinderhilfe gGmbH. Auf dem Paulihof ist eine stationäre heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe für traumatisierte Kinder und Jugendliche eingerichtet, die ihren Ansatz in der heilenden Pädagogik mit Tieren hat. Der Umgang mit den Kindern und Tieren auf diesem Hof ist ein ganz besonderer und hilft ihnen Schutz, Sicherheit und Vertrauen zu finden und sich wieder auf Beziehungen einlassen zu können. Ausführliche Informationen zu diesen Projekten sind z.T. in unserem Blog zu finden oder werden in Kürze auf unserer Webseite veröffentlicht. Moving Child: Nun auch operative Förderung Bislang war die Arbeit der Moving Child geprägt von ihrer Fördertätigkeit. Auf ganze 32 Förderprojekte kann Moving Child nach ihrem 10-jährigen Bestehen zurückblicken. In diesem Jahr wird Moving Child zum ersten Mal im größeren Stil operativ aktiv. Das Projekt „Feldenkrais in Schulen“ ist ein Projekt, das direkt von Moving Child initiiert wird. Dieses Projekt ist vor allem inspiriert von und in Kollaboration mit einem israelischen Projekt, das Moving Child schon seit mehreren Jahren finanziell unterstützt. Das Projekt in Israel wird von Dr. Eilat Almagor (Feldenkrais Lehrerin und Neurowissenschaftlerin) geführt und wird schon seit 2015 erfolgreich umgesetzt. Die Feldenkrais Methode, benannt nach ihrem Begründer, dem Physiker Dr. Moshé Feldenkrais, ist eine körperorientierte Lernmethode, mit Hilfe derer Menschen lernen sich bewusster wahrzunehmen. Der körperliche Zugang von Feldenkrais kann einen Beitrag zum fachlichen und sozialen Lernen leisten. Durch die meist ungewohnten Bewegungen lernen Kinder, sich besser wahrzunehmen und selbständig und im eigenen Rhythmus Alternativen zu ihrem gewohnten Verhalten zu finden. Vom Kennenlernen dieser neuen Welt im eigenen Selbst ist es nur ein Schritt, auch die Andersartigkeit von Freunden und Fremden zu schätzen. Sich selbst ohne Wertung zu spüren hilft, respektvoll und tolerant miteinander umzugehen. Unsere Idee ist es, Feldenkrais‘ ursprüngliche Vision der Integration zu verwirklichen und Merkmale des organischen Lernens in das schulische Lernen aufzunehmen. Dabei fokussieren wir uns zunächst vor allem auf Arbeit mit finanziell benachteiligten Kindern, Migrant*innen, oder Kindern mit Lernschwierigkeiten. Alle Schüler*innen und Lehrer*innen sollen durch die Bewegungsübungen im Unterricht vollständiger präsent werden und ihr Lernprozess somit bedeutungsvoller und mit ihrem gesamten Wesen verbunden sein. Unter den Pandemie-bedingungen hat sich der Beginn des Projektes sehr verzögert, aber Moving Child ist froh auch unter diesen Umständen motivierte, kompetente und begeisterte Feldenkrais Lehrer*innen gefunden zu haben, die sich freuen das Projekt anzustoßen und ihm Leben einzuhauchen. Wir freuen uns ungemein auf den Beginn des Projekts und hoffen schon bald von den Vorgängen berichten zu können. Wir danken allen Projekten, ob neu oder alt, für die wundervolle Zusammenarbeit und allen Spender*innen für ihre Unterstützung! Wir grüßen euch alle und wünschen eine gute zweite Hälfte 2021! Herzlichst, euer Moving Child Team Anna, Gertraud und Ella... Weiterlesen...Juni 2021 – Corona Hilfe für IndienIm April und Mai 2021 waren die indischen Corona Infektionszahlen verheerend. Die Fallzahlen stiegen rasant an und innerhalb einer Maiwoche waren mehr als 1,5 Millionen Neuinfektionen zu verzeichnen gewesen. In dieser Woche machten die Neuinfektionen in Indien fast die Hälfte aller weltweit verzeichneten Fälle aus. Dabei wird allerdings angenommen, dass es eine noch deutlich größere Dunkelziffer bei den Ansteckungen gab, die um ein Vielfaches höher war als die gemeldeten Fälle. Dies wird vor allem angenommen, da sich das Virus sehr schnell von den Städten auf das Land ausbreitet hatte, wo Tests oft nicht möglich waren. Das Gesundheitssystem in Indien konnte solche Zahlen nicht auffangen und war dabei zu kollabieren. Man wusste nicht mehr, wie die Toten aufbewahrt werden sollten. Es fehlte und fehlt auch jetzt noch an allem: Sauerstoff, Impfstoffe, Medikamente und Krankenhausplätze sind Mangelware. Kinder sind besonders betroffen. Ihre Eltern und Verwandten sterben oder sind krank. Kontaktpersonen haben Angst sie zu besuchen und sich zu kümmern. Sie sind schutzlos. Die Versorgung der Kinder mit Nahrungsmitteln, Hygienemitteln, Medikamenten und psychologischer und sozialer Hilfe ist oft unterbrochen oder nicht möglich. Moving Child macht sich stark für Indien und spendet einen Sonderbetrag von 300.000€ für die Corona Nothilfe in Indien. Wir unterstützen dabei die Arbeit von Save the Children Deutschland e.V., die vor Ort im Einsatz sind. Wir hoffen, dass mit genug solidarischer Unterstützung die Situation in Indien und dadurch in der Welt schnell eine Wendung zum Besseren nimmt.... Weiterlesen...Mai 2021 – Moving Child bildet sich fortIm letzten Jahr ist viel passiert: Moving Child ist 10 Jahre alt geworden und Dr. Ella Lattenkamp ist als dritte Geschäftsführerin mit in die Organisation eingestiegen. Um das Stiftungsmanagement professionell und informiert durchführen zu können, hat Ella von Januar bis April 2021 einen Zertifizierungslehrgang zum Thema „Stiftungsmanagement“ bei der Deutschen Stiftungsakademie belegt. Seit Anfang Mai darf Ella jetzt den Titel „Zertifizierte Stiftungsmanagerin (DSA)“ tragen und Moving Child freut sich über die vielen Anregungen, die aus dem Kurs mit in den Stiftungsalltag gebracht wurden. Der Lehrgang behandelt wichtige Themen des Stiftungsalltags, wie Stiftungsrecht und -steuerrecht, Rechnungslegung und Bilanzierung, Vermögensanlage und allgemeines Stiftungsmanagement. Zehn intensive Kurstage und weitere begleitende Webinare legen den Grundstein für aufmerksames, qualifiziertes Arbeiten im Stiftungswesen. Ob Datenschutzgrundverordnung oder Spendenbesteuerung, ob Kommunikationsstrategie oder Projektmanagement, die Themen sind bekannt und können nun bei der täglichen Arbeit bedacht werden. Eine Vielzahl von sympathischen Experten aus dem Stiftungswesen ermöglichten Einblicke in die wichtigsten Themenfelder der Stiftungsarbeit. Aber der Lehrgang war nicht nur informativ, sondern auch sozial eine große Bereicherung. Obwohl der Lehrgang auf Grund der Pandemie zum ersten Mal digital stattfinden musste, war der Austausch mit den Mit-Lernenden großartig. Man konnte sich über gemeinsame Probleme austauschen, von den Erfahrungen der anderen profitieren und es bildeten sich schnell Bekanntschaften, die großes Potential für zukünftige Kollaborationen haben. Auch die gemeinsame Prüfungsvorbereitung über die gut strukturierte digitale Lernplattform war ein Vergnügen. In den letzten Monaten setzte Moving Child viele der Anregungen motiviert und engagiert um. Eine Anlagestrategie wurde entwickelt, ein Leitbild entworfen und Richtlinien für die Geschäftsführung verfasst. Außerdem gibt es nun einen informativen Förderkriterienkatalog auf unserer Webseite und unsere Antragsformulare wurden wirkungsorientierter strukturiert und um den Punkt Nachhaltigkeit erweitert. Moving Child fühlt sich gewappnet den Wogen des Stiftungsalltages mit neuer Selbstsicherheit entgegenzutreten und freut sich über die vielen neuen Horizonte, die sich eröffnet haben.... Weiterlesen...April 2021 – Save the Children Deutschland e.V. im JemenDie Republik Jemen ist Schauplatz der größten humanitären Krise der Welt. Seit sechs Jahren ist der Jemen ein Krisengebiet und etwa 21 Millionen Menschen (2/3 der Gesamtbevölkerung) – davon ca. 11.3 Millionen Kinder – benötigen dringend humanitäre Hilfe. Worum geht es bei dem Konflikt? Die Republik Jemen gibt es erst seit 1990, doch schon lange gilt der Jemen als das ärmste Land der Arabischen Halbinsel. 1990 vereinigten sich die Jemenitische Arabische Republik im Norden und die Demokratische Volksrepublik Jemen im Süden (auch Nordjemen und Südjemen genannt). Der Nordjemen galt als konservativ und ist stark vom Nachbarland Saudi-Arabien beeinflusst. Anders als der Südjemen war der Nordjemen aber fast durchgehend ein unabhängiges Land. Der Südjemen gehörte bis 1967 zum britischen Kolonialreich. Nach der Unabhängigkeit verbündete sich das Land mit der Sowjetunion. Über Jahrzehnte hatten sich die Länder stark unterschiedlich entwickelt. Auch die unterschiedlichen muslimischen Glaubensrichtungen prägen das Leben der Bevölkerung: Im Norden leben mehrheitlich Schiiten, im Süden mehr Sunniten. Der Konflikt im Jemen ist also auch ein religiöser. Schon 2004 kam es zu größeren politischen Unruhen, die im Rahmen des „Arabischen Frühlings“ 2012 zum Rücktritt des Präsidenten führten. Eine Übergangsregierung kündigte Neuwahlen und eine neue Verfassung an, doch diese Pläne wurden nie umgesetzt. Seit 2015 kämpfen nun die Huthis (eine politisch-militärische Bewegung, mehrheitlich gebildet von Schiiten im Norden) und eine Militärallianz (mehrheitlich Sunniten im Süden) um die Vorherrschaft im Jemen. Vor mehr als vier Jahren griff die saudische Koalition arabischer Staaten mit westlicher Unterstützung in den Kampf zwischen der jemenitischen Regierung und der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz ein. Der Krieg in Jemen speist sich also nicht nur aus inneren Konflikten im ärmsten Land der arabischen Welt, sondern auch aus dem regionalen Streit zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. So hat sich aus dem Bürgerkrieg ein gewaltsamer Konflikt mit internationalen Parteien entwickelt. Die militärische Unterstützung des Westens ist für die saudische Allianz ist ein wichtiger Faktor im Jemen-Krieg. Die USA liefern Waffen und Munition und auch deutsche Unternehmen beteiligen sich. Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben deshalb beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Strafanzeige gestellt. Die Anzeige richtet sich unter anderem gegen Rheinmetall. Die Bomben des Düsseldorfer Konzerns würden mutmaßlich im Jemen eingesetzt. Der europäische Flugzeugbauer Airbus wurde ebenfalls angezeigt, weil die saudische Luftwaffe Airbus-Maschinen in dem Konflikt einsetze. Die Situation im Jemen ist dramatisch. Aktive Kämpfe, Bomben, Luftangriffe und Anschläge sind seit 2015 alltäglich. Nach neuesten Schätzungen sollen etwa 250.000 Menschen ihr Leben verloren haben (HNO 2021, Quelle ist unten angegeben). Eine politische Lösung ist nicht in Sicht. Jeden Tag sterben durchschnittlich 120 Kinder unter fünf Jahren an vermeidbaren Ursachen. Mittlerweile gibt es kaum ein Kind im Jemen, das nicht dringend humanitäre Hilfe benötigt. Infolge des Konflikts haben Hunderttausende Familien weder genug zu essen noch zu trinken; die Menschen leiden Hunger. Mehr als 2,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt, davon stehen 400.000 Kinder kurz vor dem Hungertod. Viele Kinder können nicht mehr in die Schule gehen, weil die 75% der Schulen zerbombt sind oder sie helfen müssen die Familien zu versorgen. Hinzu kommen Krankheiten wie Cholera, Diphtherie und Dengue-Fieber. Alle Krankheiten sind unbehandelt lebensbedrohlich. Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren wächst sowohl bei den Neu-Infektionen als auch bei den Todesfällen, denn durch Mangelernährung sind viele Kinder bereits sehr geschwächt. Seit Mai 2020 hat die Zahl der Todesfälle, die auf COVID-19 zurückzuführen sind, dramatisch zugenommen. Die Lage ist sehr kritisch. Mehrere Krankenhäuser in der Hauptstadt Sana‘a sind geschlossen, denn es gibt nicht genügend Schutzkleidung für die Mitarbeitenden. Viele Menschen mit COVID-19 Symptomen werden von den Krankenhäusern abgewiesen. Inzwischen ist das Gesundheitssystem im Jemen zusammengebrochen – 50 Prozent der Krankenhäuser wurden zerstört, es fehlen Ärzte und Medikamente. Die Menschen können nicht ausreichend medizinisch versorgt werden. Seit Beginn der globalen Corona-Pandemie, die im April 2020 mit einem ersten Infektionsfall auch den Jemen erreichte, wurde bereits zweimal ein Waffenstillstand angekündigt, jedoch nicht eingehalten. Die Kämpfe verhindern eine effektive Prävention gegen die weitere Ausbreitung des Virus. Warum ausgerechnet Save the Children? „Save the Children International“ (SCI) wurde 1919 von der Lehrerin und Sozialreformerin Eglantyne Jebb in Großbritannien gegründet und setzt sich seither mit 25.000 Mitarbeiter*innen weltweit für die Rechte und den Schutz von Kindern ein. Die Grundlage ihrer Arbeit ist die UN Kinderrechtskonvention und sie zeichnen sich besonders durch die intensive Einbeziehung der Betroffenen in die Projektentwicklung aus. Die Organisation hat international einen sehr guten Ruf als karitative Einrichtungen und erhält regelmäßig Höchstwerte in Stiftungstests (z.B. Charity Navigator oder das DZI Spendensiegel). Die Organisation ist sehr effizient und transparent was ihre Mittelverwendung betrifft und nimmt an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft teil. Die deutsche Länderorganisation „Save the Children Deutschland e.V.“ (SCDE) gibt es seit 2004. Save the Children arbeitet seit 1963 im Jemen, unter anderem in den Bereichen Bildung, Kinderschutz, Gesundheit und Ernährung. Seit dem Beginn des Konflikts im März 2015, haben sie mehr als zwei Millionen Kinder mit ihrer Nothilfe erreicht. Etwa 850 lokale und internationale Mitarbeitende und über 2000 Freiwillige sind im Jemen aktiv. Save the Children ist die größte internationale NGO-Hilfsorganisation, die im Jemen aktiv ist und bindet viele nationale Partner in ihre Arbeit ein. Durch ihren starken Einsatz ist es Save the Children möglich mit beiden Parteien zu verhandeln und sowohl im Norden als auch im Süden zu arbeiten. Ihre langjährigen Erfahrungen im Krisendienst sind von unschätzbarem Wert bei der Arbeit direkt vor Ort. So haben die Save the Children Mitarbeiter*innen im letzten Jahr 23 Krankenhäuser und 167 Gesundheitszentren im ganzen Land betrieben und sauberes Wasser und Solarstrom zur Verfügung gestellt. Sie führen z.T. Lehrprogramme durch, die Kindern schulische Kenntnisse vermitteln. Ihre Tätigkeiten umfassen außerdem Behandlung und Versorgung mangelernährter Kinder Wiedererrichtung von Gesundheitseinrichtungen Versorgung von Familien mit Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und Hygiene-Sets Impfungen von möglichst vielen Kindern gegen Diphtherie Errichtung von Schutzräumen für Kinder, in denen sie spielen und lernen können Des Weiteren setzt sich Save the Children zum Beispiel bei Kongressen und Versammlungen für ein sofortiges Ende des Krieges ein. Solange der Krieg anhält, kann keine Aufbauarbeit geleistet werden, sondern immer nur gegen die aktuelle Situation angehalten werden. „Um das Leid der Kinder und weiterer ziviler Opfer im Jemen zu beenden, müssen die Konfliktparteien so schnell wie möglich einen Waffenstillstand umsetzen.“ Das fordert unter anderem der Länderdirektor von STC im Jemen Xavier Joubert. Warum will Moving Child gerade hier und jetzt helfen? Moving Child unterstützt weltweit finanziell benachteiligte Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Wir fördern in erster Linie die gesundheitliche Grundversorgung sowie eine schulische Aus- und Weiterbildung. Diese grundlegenden Themenfelder sind vom Krieg im Jemen besonders betroffen. Fast zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt und ohne weitere Unterstützung könnten davon im Jahr 2021 ca. 360.000 Kinder am Hungertod sterben. Mangelernährung ist kein kurzfristiges Symptom, sondern führt zu geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen und lebenslangen Spätfolgen. Die Lage ist besonders erschwert, da durch die Schließung des zerbombten Hafens in Hodeida die Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Waren nur sehr schwer möglich ist. Um eine Hungerkatastrophe im Jemen abzuwenden, wären mindestens 3,85 Milliarden Euro Förderung nötig. Die UN hat aber nur die Hälfte zugesagt (1,7 Mrd. USD). Im momentanen Umfeld der Corona Pandemie, und der damit verbundenen Ausgaben, haben viele Länder ihre Unterstützung zurückgezogen oder gekürzt. Großbritannien zum Beispiel hat 60% der bisherigen Förderungen eingestellt. Die zugesagte Förderung im Jahr 2021 ist nur noch halb so hoch wie im Vorjahr. Durch den Krieg im Jemen wird vor allem die Zivilbevölkerung geschädigt und Kinder sind besonders betroffen. Nun, warum fühlen wir uns verantwortlich? Nicht nur, weil wir glauben, dass alle Kinder ein Recht auf Gesundheit, Bildung und Sicherheit haben, sondern auch weil Deutschland ein Waffenlieferant für den Konflikt ist. Wie in den Jahren davor, hat Deutschland auch 2019 weitere Rüstungsexporte an Länder, die am Jemen Krieg beteiligt sind, genehmigt. Der Tod, die Verstümmelung und die Zerstörung im Jemen gehen also auch auf deutsche Waffen zurück. Wir haben eine Verantwortung den Menschen zu helfen und sollten, wo wir nur können, Druck ausüben, um diesen Krieg zu beenden. Welche Initiative unterstützt Moving Child konkret? Eine kürzlich gestartete globale Initiative von SCI heißt „Safe back to school“. Diese Initiative ist eine Antwort auf eine wenig beachtete Konsequenz der globalen Pandemie: Der dauerhafte Schulabbruch und Bildungsausstieg vieler Kinder. Der Stillstand von Schulen zu Beginn der Pandemie betraf weltweit mehr als 1,5 Milliarden Kinder und es wird geschätzt, dass davon etwa 10-15 Millionen nicht zur Schule zurückkehren werden. „Safe back to school“ spielt aber im Jemen eine ganz besondere Rolle, da viele Schulen durch den Krieg zerstört wurden und es keinen sicheren Schulweg mehr gibt. Eltern behalten ihre Kinder zu Hause, weil der Schulweg und die Schule zu gefährlich sind. Aber Bildung ist essenziell, ganz besonders für Mädchen und junge Frauen, die nur so unabhängig werden können und sonst oft keine Alternativen zu Heirat und der Hausfrauenrolle bekommen. Jede Spende im Jemen hilft! Bei Interesse melden Sie sich gerne bei uns, kontaktieren Sie das Save the Children Team oder spenden Sie über eine der unten aufgeführten alternativen Spendenwebseiten! Quellenangaben und Infomaterial: Webseite von Save The Children – Jemen SCI Safe back to school Initiative How Does Save the Children Help Children in Yemen? Save The Children Video – The Children of Yemen Speak Out Erklärvideo – Krieg im Jemen einfach erklärt pdf des Humanitarian Needs Overview Jemen (HNO) 2021 Aktion Deutschland hilft: Jemen Diakonie Katastrophenhilfe im Jemen Unicef im Jemen Zeitungsartikel Zeit Artikel – Dtl. Waffenexporte (11.07.2018) von Hauke Friederichs Tagesspiegel – Dtl. Waffenexporte (15.10.2019) von Niklas Liebetrau Tagesspiegel – Hintergründe Jemenkonflikt (13.12.2019) von Christian Böhme und Thomas Seibert Der Freitag – Hintergründe Jemenkonflikt (02.04.2019) von Sabine Kebir... Weiterlesen...Februar 2021 – Feldenkrais in der Schule: Ein Zukunftsprojekt der Moving ChildDie Feldenkrais Methode, benannt nach ihrem Begründer, dem Physiker Dr. Moshé Feldenkrais, ist eine körperorientierte Lernmethode, mit Hilfe derer Menschen lernen sich bewusster wahrzunehmen. Der körperliche Zugang von Feldenkrais kann einen Beitrag zum fachlichen und sozialen Lernen leisten. Durch die meist ungewohnten Bewegungen lernen Kinder, sich besser wahrzunehmen und selbständig und im eigenen Rhythmus Alternativen zu ihrem gewohnten Verhalten zu finden. Vom Kennenlernen dieser neuen Welt im eigenen Selbst ist es nur ein Schritt, auch die Andersartigkeit von Freunden und Fremden zu schätzen. Sich selbst ohne Wertung zu spüren hilft, respektvoll und tolerant miteinander umzugehen. „In Bewegung denken lernen“ kreiert neue Verknüpfungen im Gehirn, ermöglicht den spürenden Kontakt mit sich selbst und erweitert das Verstehen in Zusammenhängen. Feldenkrais‘ Traum war es, dass seine Methode weltweit in Schulen unterrichtet würde. Unsere Idee ist es, Feldenkrais‘ ursprüngliche Vision der Integration zu verwirklichen und Merkmale des organischen Lernens in das schulische Lernen aufzunehmen. Dabei fokussieren wir uns zunächst vor allem auf Arbeit mit finanziell benachteiligten Kindern, Migrant*innen, oder Kindern mit Lernschwierigkeiten. Alle Schüler*innen und Lehrer*innen sollen durch die Bewegungsübungen im Unterricht vollständiger präsent werden und ihr Lernprozess somit bedeutungsvoller und mit ihrem gesamten Wesen verbunden sein. Durch die Feldenkrais Methode sollen zwei wichtige Prozesse angestoßen werden: Erstens werden Schüler*innen und Lehrer*innen sich ihrer selbst bewusster und aufmerksamer als Ergebnis der Feldenkrais Lektion. Dies wirkt sich auf den folgenden Fachunterricht aus, der anschließend durchgeführt werden wird. Zweitens entwickelt sich unter den Teilnehmer*innen allmählich eine neue Sprache, eine neue Dynamik. Sie hören sich während des Bewegungsunterrichts aufmerksam zu. Die Schüler*innen lernen ihre eigenen Fortschritte zu erkennen und in verschiedene Richtungen zu denken, um mögliche Lösungswege zu erkunden. Auch die Fachlehrer*innen sind an dieser Entwicklung beteiligt, sie hören den Schüler*innen aufmerksamer zu und sind kreativer in der Unterrichtsgestaltung. Das Ergebnis ist, dass die Lehrer*innen nach und nach die Art und Weise ändern, in der sie ihr Fach unterrichten, indem sie Zeit für aktives Bewusstsein, Erforschung und Selbstführung der Schüler*innen lassen. Unsere Vorstellung der praktischen Umsetzung ist inspiriert von und in Kollaboration mit einem israelischen Pilotprojekt, das von Dr. Eilat Almagor (Neurowissenschaftlerin) geführt wird und schon seit 2015 erfolgreich umgesetzt wird. Dr. Eilat Almagor leitet das Projekt zur Einbeziehung des Feldenkrais-Unterrichts in Schulen und arbeitet zusammen mit Neurowissenschaftler*innen in Israel und Deutschland an einer wissenschaftlichen Untersuchung, die darauf abzielt, die Auswirkungen der Feldenkrais-Methode auf die Gehirnaktivität zu untersuchen. Moving Child will zunächst in Berlin und München Projekte ins Leben rufen, in denen Feldenkrais-Lehrer*innen 1-2 wöchentlich in den Schulunterricht kommen und für 20-30 Minuten Feldenkrais Bewegungsübungen anleiten. Die Fachlehrer*innen sind dabei ebenfalls anwesend. Danach folgt der normale Fachunterricht, wie zum Beispiel Mathematik, an dem dann auch die Feldenkrais-Lehrkraft teilnimmt. Jede*r Lehrer*in nimmt also als Schüler*in am Unterricht der anderen Lehrerkraft teil. Die Lehrer*innen treffen sich regelmäßig, um ihren Unterricht gemeinsam vorzubereiten und um ihr Verständnis von Feldenkrais und seiner Verbindung zum Lernen zu vertiefen. Moving Child hilft bei der Kontaktaufnahme und Vermittlung zwischen den Lehrer*innen und Schulen, der Ausarbeitung des Konzeptes und nicht zuletzt bei der finanziellen Unterstützung. Wir freuen euch in der Zukunft von unseren Fortschritten berichten zu können. Quellen und Literaturhinweise Feldenkrais Verband Deutschland e.V. Englisches Interview: Erfahrungsbericht aus dem Feldenkrais Projekt in Israel (Dr. Eilat Almagor) Wissenschaftliche Veröffentlichung: Verrel J, Almagor E, Schumann F, Lindenberger U, and Kühn S (2015) Changes in neural resting state activity in primary and higher-order motor areas induced by a short sensorimotor intervention based on the Feldenkrais method. Frontiers in Human Neuroscience 9: 232. doi: 10.3389/fnhum.2015.00232... Weiterlesen...2020 Jahresabschluss: 7 neue Förderprojekte bei Moving ChildDas Jahr 2020 war kein einfaches. Ständige Angst, Unsicherheit, und eine Fülle finanzieller, gesundheitlicher und mentaler Herausforderungen haben das Leben aller erschwert. In Deutschland sind die Auswirkungen der Pandemie stark zu spüren und trotzdem ist unsere Lage im weltweiten Vergleich beinahe entspannt. Nichtsdestotrotz fehlt es auch in Deutschland während dieser Zeit an wichtigen Mitteln. Um den Corona-Pandemie Folgen entgegen zu wirken hat Moving Child In diesem Jahr die Unterstützung mehrerer Projekte erhöht. Besonders in Schulen und im Gesundheitssektor war in diesem Jahr eine dringende Versorgungslücke zu schließen. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr sieben neue Projekte in unsere Förderung aufgenommen und werden diese mit insgesamt mehr als 180.000€ unterstützen. Wir freuen uns sehr gerade in dieser schwierigen Zeit Kontakt zu solch großartigen Projekten zu bekommen und diese in ihrer Arbeit unterstützen zu können. Diese spannenden neuen Projekte sollen hier kurz vorgestellt werden. Im Bereich der Gesundheitsförderung unterstützt Moving Child nun das von Hedi Gies geführte Institut Trauma und Pädagogik, welches das Ziel hat die Entwicklung der Traumapädagogik gesellschaftlich und institutionell, pädagogisch und individuell mitzugestalten. Grundidee des Instituts ist der kreative Prozess der Weiterentwicklung und Weitergabe traumapädagogischer Haltungen, Methoden und Konzepte. Moving Child unterstützt das Institut bei der Finanzierung der Traumafachberatungen für Kinder und Jugendliche. Die Kinder erhalten eine Beratung zu belasteten Themen des Alltags, die traumabedingt durch ihre oftmals destruktiven Bewältigungsstrategien gekennzeichnet sind. Außerdem wird der Verein Frauen Gesundheit Familien Zukunft gefördert, dessen Zweck die Prävention von psychischen Erkrankungen ist, die rund um die Geburt auftreten können. Die Arbeit des Vereins umfasst die individuelle und persönliche Begleitung in der Schwangerschaft, der Geburt und der frühen Elternzeit. Mit Hilfe der Initiativen des Vereins soll Frauen, und vor allem psychosozial belasteten Frauen, Kindern und ihren Familien ein rechtzeitiger Zugang zu vorhandenen Hilfsmaßnahmen ermöglicht werden. Diese Zugänge sollen helfen, die Rate an Neuerkrankungen im Bereich der peripartalen (rund um die Geburt) psychischen Erkrankungen zu minimieren. Moving Child’s neuestes Förderprojekt im Bereich „Gesundheit“ ist die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München, welche seit 2004 Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwersterkrankten jungen Menschen in ganz Bayern betreut. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betreuen und begleiten die Patient*innen ab der Diagnose und über den Tod hinaus. Sie entlasten Familien in diesen psychischen und physischen Extremsituation und unterstützen sie dabei durch ein professionelles Team von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Hebammen und Pflegekräften. Moving Child fördert vor allem drei besondere Bereiche der Stiftung: den RUF24 (Kriseninterventionsdienst), Therapiekosten für Betroffene und Angehörige, und kindgerechte Beerdigungen. Wildwasser e.V. ist eine Arbeitsgemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt in Berlin. Ihre Angebote richten sich an Mädchen und erwachsene Frauen, die als Mädchen oder Jugendliche sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, Angehörige und Unterstützer*innen. DonyA ist eine transkulturelle Wohngruppe des Wildwasser e.V., in der neun Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren leben. Die Jugendlichen kommen in die Wohngruppe, weil sie in ihren Familien (sexualisierte) Gewalt oder Vernachlässigung erfahren haben, in Konfliktsituationen stecken, die sie nicht allein lösen können oder weil ihr Zuhause nicht die nötige Stabilität bietet. Das übergeordnete Ziel der Arbeit bei DonyA ist das Empowerment der Mädchen in allen Lebensbereichen. Moving Child finanzierte eine Sommerreise für die Mädchen, die für viele die erste Urlaubsreise überhaupt in ihrem Leben und gleichzeitig wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit war. Im Bereich „Bildung“ hat Moving Child dieses Jahr zwei ganz besondere Projekt kennengelernt. Das erste ist die Quinoa Schule und ihr Träger, die Quinoa Bildung gGmbH. Die Quinoa Schule ist eine Privatschule im sozialen Brennpunkt Berlin-Wedding mit einem besonderen Ziel: alle Jugendlichen in Deutschland sollen ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die Chance auf einen Schulabschluss und -anschluss bekommen. Durch individuelle und sprachliche Förderung, Beziehungs- und Familienarbeit, Berufsorientierung, interkulturelles Lernen und Verhaltensmanagement werden den Schüler*innen der Quinoa Schule die wichtigsten Fähigkeiten auf den Weg geben, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen. Moving Child finanziert das Projekt „integrative Lerntherapie“, welches zur individuellen Lernplanausarbeitung gedacht ist und die Selbstreflektion, Motivation und Selbstwirksamkeit der Schüler*innen stärken soll. Außerdem fördert Moving Child seit diesem Jahr den Verein MiBiKids, der im Landkreis Freising Deutschförderung für Kindergartenkinder und Schüler*innen mit Migrationshintergrund anbietet. Das Ziel der MiBiKids ist es, die Kinder bei ihrer schulischen Laufbahn zu unterstützen und somit die Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu erhöhen. Dabei sind die einzigen Aufnahmekriterien ein Migrationshintergrund und der Wille zur regelmäßigen Teilnahme. Moving Child hat in diesem Jahr auch den Umweltschutz mit in ihre Satzung und das Förderprogram aufgenommen. Das erste unterstützte Projekt in diese Richtung war getragen vom BUND Naturschutz Bayern. Das Projekt befasste sich mit der Zurückdrängung der Massenausbreitung des Drüsigen Springkrauts, einer eingeschleppten Art, die die heimische Flora und Fauna verdrängt und den natürlichen Wasserhaushalt stört. Auf einer völlig von Springkraut dominierten Fläche im Auwald bei Waldkraiburg wurde in diesem Jahr eine Beweidung mit Rindern initiiert, wodurch sich eine Förderung der naturnahen Auenvegetation sowie von Arten, die besonnte offene Lebensräume benötigen, wie Zauneidechse, Gelbbauchunke und Ringelnatter, erhofft wurde. Bereits nach zweiwöchigem Einsatz hatten die Rinder das Springkraut fast völlig beseitigt. Wie sich die Vegetation entwickelt, wird in den nächsten Jahren weiter beobachtet. Wir freuen uns auch in diesem Jahr neue Projekte gefunden zu haben und positive Entwicklungen in den länger schon von uns geförderten Projekten zu beobachten. Es ist bewundernswert wieviel Energie, Zeit und Liebe Menschen für ihre Mitmenschen aufbringen und es macht uns glücklich sie dabei unterstützen zu können. Unser Dank gilt auch den Spenderinnen und Spendern, die in diesem Jahr dabei geholfen haben die Moving Child Förderprojekte zu finanzieren. Wir wünschen Ihnen allen ruhige und gesunde Feiertage und freuen uns auf die Entwicklungen im neuen Jahr! Anna, Gertraud und Ella... Weiterlesen...November 2020 – Stiftung Ambulantes Kinderhospiz MünchenDie Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) gehört zu den neuesten Förderprojekten der Moving Child. Die Stiftung AKM wurde von Christine und Florian Bronner gegründet und betreut seit 2004 Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwersterkrankten Ungeborenen, Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie schwerstkranke Eltern mit Minderjährigen im Haushalt in ganz Bayern. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betreuen und begleiten die Patient*innen ab der Diagnose und über den Tod hinaus. Sie entlasten Familien in diesen psychischen und physischen Extremsituationen und unterstützen sie dabei durch ein professionelles Team von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Hebammen und Pflegekräften. Moving Child fördert vor allem drei besondere Projekte der Stiftung: 1) RUF24 (Kriseninterventionsdienst), 2) Therapiekosten, und 3) kindgerechte Beerdigungen. RUF24 ist ein kostenloses Rund-um-die-Uhr Angebot der Stiftung AKM. Betroffene können telefonisch Beratung in krisenhaften Ausnahmesituationen in Anspruch nehmen und die Mitarbeiter*innen von RUF24 kommen binnen 1-2 Stunden nach Hause oder in die Klinik. Dieses Angebot gibt Menschen in Belastungssituationen Halt und Stabilität. Wie die anderen Projekte der Stiftung AKM wird RUF24 durch Spenden finanziert. Moving Child ist von der Arbeit, die von der Stiftung AKM geleistet wird, so überzeugt, dass sie ab 2021 für drei Jahre das Basisangebot von RUF24 finanziert. Die Stiftung AKM bietet verschiedene Therapieformen für Betroffene und Angehörige an. Traumatherapie, Reittherapie, Maltherapie und andere Therapieformen sind kostspielig, aber unerlässlich für die Verarbeitung von Traumata und Krisen. Die Stiftung AKM übernimmt Therapiekosten für Patient*innen, Geschwister und Eltern. Auch hier unterstützt Moving Child das Angebot der Stiftung AKM und finanziert über 150 Therapiestunden jährlich. Der dritte Ansatz, den Moving Child finanziell unterstützt, sind kindgerechte Beerdigungen. Wenn ein Kind stirbt, müssen Eltern und Angehörige in der schwersten Zeit ihres Lebens eine Beerdigung organisieren, die ganz besonderen Ansprüchen unterliegt. Um den Familien in dieser Zeit beizustehen, hilft die Stiftung AKM organisatorisch und finanziell bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Darüber hinaus bietet die Stiftung AKM weitere hilfreiche und unterstützende Projekte an, wie zum Beispiel ambulante Hospizarbeit, Nachsorgeprojekte (z.B. Betroffenentreffen, Kreativangebote und Trauergruppen) und Angehörigenberatung. Aber auch „Herzenswünsche“ (ein Projekt, dass spezielle oder besondere Wünsche erfüllt), Geschwistertage, und Urlaub für die ganze Familie werden durch die Stiftung AKM unterstützt. Weitere Projekte und Spendenmöglichkeiten sind auch auf der Homepage der Stiftung AKM zu finden. All diese Angebote ermöglichen den schwerstkranken Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien Momente der Sicherheit, Geborgenheit und Normalität.... Weiterlesen...September 2020 – Das erdbebensichere Annapurna Kinderheim (Nepal)Hands With Hands ist ein Zusammenschluss internationaler und nepalesischer Freund*innen, die ehrenamtlich an der Vision eines solidarischen Miteinanders arbeiten. Sie unterstützen Personen und Organisationen und initiieren und finanzieren Projekte, die „Empowerment“ fördern und auf menschlichen Werten fußen. Sei es im Engagement für Kinder, der Etablierung von Mikrokrediten oder der Förderung erneuerbarer Energien: Hands With Hands setzt auf langfristiges Engagement und der Hilfe zur Selbsthilfe. Ihr Leitbild: „Give the net and not the fish“. Moving Child war das letzte Mal 2013 zu Besuch in Nepal, um sich die Arbeit von Hands with Hands anzusehen. Seitdem ist viel passiert. Das selbst-versorgende Annapurna Kinderheim in Pokhara (Nepal) ist das momentane Hauptprojekt des Vereins. Das Annapurna Öko-Dorf Projekt ist ein gemeinschaftliches Konzept des Hand with Hands zusammen mit dem Öko-Architekturbüro „Abari“. Das geplante Kinderheim ist ein ganz besonderes: es ist an die örtlichen Bedingungen angepasst, denn jährlich gibt es in dieser Region mehrere Erdbeben, die Stärken von 4,2 – 5,2 auf der Richterskala zählen. Es ist daher wichtig nachhaltig und vor allem erdbebensicher zu bauen. Das Kinderheim ist auf etwa 1050 m Höhe gelegen, scheint aber durch die Terrassenstruktur des Landes idyllisch auf dem Berg zu liegen. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung, haben die Bauarbeiten nun in diesem Jahr begonnen. Tatsächlich sind trotz des Corona-bedingten Lockdown des Landes alle vier Fundamente rechtzeitig vor dem Einsetzen des Monsuns fertig geworden! Das Bauprojekt wird auch eine Vorbildfunktion einnehmen, was umweltfreundliches, nachhaltiges Bauen in einer Erdbebenregion betrifft. Die Baumaterialien sind zum Großteil aus lokalen Quellen. Behandelter, witterungs- und insektenbeständiger Bambus wird als Hauptverkleidungsmittel eingesetzt und wird auch für die Möbel benutzt werden. Ziegelsteine aus getrocknetem und gepresstem Schlamm sind leicht, einfach zu verarbeiten und robust; ein gutes Baumaterial für die Erdbeben geplagte Region. Andere Baumaterialien, die importiert werden mussten, wie Zement und Eisen, wurden hauptsächlich für das Fundament benötigt. Auch hier hatte Hands with Hands Glück: Die gelieferten Materialien sind schon jetzt großteilig verbaut und müssen nicht zu den stark erhöhten Preisen gekauft werden, die sicherlich nach dem Lockdown anstehen werden. Auch die Straße, die zum Kinderheim führt, wird ausgebaut, sodass der Schulbus in Zukunft direkt bis zum Heim fahren kann. Die Bauarbeiten werden etwa drei Jahre dauern. Während dieser Zeit sind die momentan 39 Kinder noch in einer Übergangsunterkunft in 20 Minuten Gehweite vom neuen Gelände untergebracht. Nach der Fertigstellung der Gebäude wird das Annapurna Kinderheim eine Kapazität für 55 Kinder haben; mit einem Extrabereich für Säuglinge und Kleinkinder, denn in den vergangenen Jahren wurden bereits acht Säuglinge aufgenommen und im Kinderheim großgezogen. Auf der Ackerfläche, die zu dem Gelände gehört, bauen die Mitarbeiter*innen auch jetzt schon Gemüse und Getreide an und decken damit 80-90% des Eigenbedarfs. Gerade während des Lockdowns des Landes war die Eigenversorgung besonders wichtig und es konnten sogar Lebensmittel mit den besonders Armen aus den angrenzenden Dörfern geteilt werden. Auch die Bauarbeiter*innen, die das Grundstück während des Lockdowns nicht verlassen durften, konnten so gut versorgt werden. Während der schwierigen Zeit in den letzten Monaten sind auch die Kinder in die Erntearbeit mit einbezogen worden. Es gab ihnen Gelegenheit sich trotz des Lockdowns zu bewegen und erlaubte ihnen das Erlernen wichtiger Fähigkeiten, die ihnen auch später im Leben nützlich sein werden. Obwohl es natürlich Schwierigkeiten zu überwinden gab, ist auch die Schularbeit trotz der Pandemie in den letzten Monaten nicht zu kurz gekommen. Nachhilfelehrer*innen und Tutor*innen kamen aus dem nächsten Dorf und die Kinder halfen sich gegenseitig. Besonders die älteren Kinder haben die jüngeren beim Lernen und Hausaufgaben machen unterstützt. Dieses Jahr sind wieder einige der Kinder erwachsen geworden und haben Berufe ergriffen. Eine Ehemalige ist zum Militär gegangen, ein Beruf, der großes Ansehen in der Bevölkerung genießt. Ein anderer hat eine Ausbildung in einer Bäckerei angefangen und ein weiterer ist für die Buchhaltung einer Bank angestellt worden. All dies wäre nicht möglich ohne Sharada. Sie ist die Leiterin des Kinderheims und die gute Seele des Projekts. Sie arbeitet mit den zum Teil schwer traumatisierten Kindern, stärkt den Teamgeist und weckt Motivation, wo lange keine mehr war. Viele der Kinder haben in der Vergangenheit traumatische Erfahrungen gemacht, wurden misshandelt. Sharada schafft es den Kindern ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu geben, eine neue Familie zu schaffen. Es werden jährliche „Bruder-Schwester“ Feste organisiert und gegenseitige Betreuung und Verantwortung füreinander von den Kindern gefordert. Den Kindern wird gezeigt, dass sie einen Platz in dieser Welt haben, ein Zuhause und dass sie geliebt werden. Ein unvergleichlicher Schatz. Im Juli sitzen wir von Moving Child bei Kira Kay, einer der Gründerinnen von Hands with Hands, im Wohnzimmer und genießen ihre ruhige, herzliche Ausstrahlung. Für Kira ist die Arbeit mit den Kindern in Nepal eine Berufung und das spürt man auch. Irgendwann fällt der Begriff „Moving Hands“, ein Versprecher, der ins Schwarze trifft. Wir fühlen uns verbunden und freuen uns über die synergetische Beziehung, die wir schon seit Jahren mit Kira führen. Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Land und seinen Menschen ist praktisch greifbar. Nachdem Kira ihren Bericht beendet hat, sind wir ergriffen, bewegt. Wir sind froh, dass wir mit Moving Child zum Fortgang und der Entwicklung eines solchen Projekts beitragen können. Vor allem aber sind wir froh, dass wir Menschen kennen, die ihre Energie, ihre Arbeit, ihr Leben in solchem Maße für das Wohlergehen anderer einsetzen und diese Welt zu einem besseren Ort machen.... Weiterlesen...August 2020 – Campus di Monaco: Lernen in Zeiten von und nach Corona ermöglichen„Bildung ist der Schlüssel in die Zukunft. Durch die Corona -Maßnahmen und die Schulschließungen fallen benachteiligte Kinder und Jugendliche in ihren Bildungschancen momentan wieder weit zurück. Ganze Generationen von Schüler*innen werden abgehängt!“ Antonia Veramendi, Schulleiterin Die Campus di Monaco internationale Montessorischule ist eine inklusive und ganztägige Mittelschule, die im September 2019 in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs eröffnet wurde. Hier lernen Kinder und Jugendliche mit Deutsch als Muttersprache und Deutsch als Zweitsprache gemeinsam und voneinander. Die Schule integriert ein Konzept der kulturellen Bildung auf allen Ebenen des Schulalltags: Musik, Kunst, Theater und Tanz fördern Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, Selbsttätigkeit, Entdeckungsfreude und Innovationsgeist. Mehr als die Hälfte der Schüler*innen im Alter von 10 –20 hat eine Benachteiligung in Form von Flucht- oder Migrationserfahrungen, gesundheitlichen Einschränkungen und einen hohen psychosozialen Unterstützungsbedarf. Campus di Monaco Angebote wie Nachhilfe in Kleingruppen und kreative Angebote wie Holz- und Kunstwerkstatt dienen als kreativer Ausgleich, Therapieeinstieg und Hilfe zur Selbsthilfe zugleich. Sie helfen, Traumata und Belastungen durch Flucht, Krieg und Trennung zu überwinden. Durch die seit Mitte März angeordneten Corona-bedingten Schulschließungen litten die ohnehin schon benachteiligten Schüler*innen besonders. Es fehlte an Unterstützung und Stabilität, die Jugendlichen waren isoliert, litten unter dem Lärm in den Sammelunterkünften und den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten. Die Betreuer der Sozialdienste wurden wegen der Ansteckungsgefahr abgezogen und Schutzmasken fehlten. Sicherheit und Wohl der Jugendlichen, waren ebenso wie ihre Entwicklungschancen in vielfacher Hinsicht gefährdet. Das Team des Campus di Monaco hat in den letzten Monaten Bemerkenswertes geleistet: Die Lehrkräfte hielten den Kontakt mit den Schüler*innen; ließen sich auf dem Handy von Bekannten weiterreichen, schickten Aufgaben per Post oder besuchten die Jugendlichen in der Unterkunft. Die Verhältnisse, die sie vorfanden, waren erschütternd: Die Zimmer wareb mit bis zu sechs Personen belegt, Kochmöglichkeit und Sanitärräume waren nur etagenweise vorhanden, Rückzugsmöglichkeiten und ruhige Lernorte ohne kleinere Geschwister/Mitbewohner fehlten. Teilweise haben ganze Familien die Tagesstruktur verloren. Die Jugendlichen wurden mit ihren Ängsten allein gelassen, für viele waren die Lehrkräfte die einzig verbliebenen Kontaktpersonen. Doch auch an anderer Stelle hatten die Corona Schutzmaßnahmen dramatische Folgen: Eingeplante Gelder sind ausgeblieben. Die Infoabende zur Gewinnung neuer Schüler*innen mussten abgesagt werden, damit bleiben auch die Schulgelder und Elterndarlehen aus. Im Hinblick auf die unsichere Situation an den Finanzmärkten und die wirtschaftliche Entwicklung wurden auch Programme einzelner Stiftungen geschlossen. Doch auch hier hat das Campus di Monaco Team Kampfgeist bewiesen und große Anstrengungen unternommen. Sie haben Kurzarbeit beantragt, Verhandlungen mit dem Vermieter geführt, Online Seminare statt Elternabende organisiert, und die Intensivierung von Öffentlichkeitsarbeit über die sozialen Medien vorangetrieben. “Dank dieser Anstrengungen sind wir momentan zuversichtlich und nicht zuletzt auch dank der großartigen Hilfe von Moving Child begründet optimistisch, dass wir diese schwierige Zeit gut durchstehen.” Brigitte Reichl, Campus di Monaco Inzwischen sieht es wieder ein bisschen besser aus: Seit Mai waren fast alle Schüler*innen wieder im Präsenzunterricht. Maskenpflicht bestand natürlich trotzdem (außerhalb der gut gelüfteten Klassenräume) und dank fleißiger Näher*innen konnten die Schüler*innen diese auch kostenlos in der Schule bekommen. Die besten Neuigkeiten sind, dass die Abschlussklasse, trotz der schwierigen Corona-Situation, ihre Quali-Prüfungen angetreten hat. In diesem Schuljahresende-Bericht können Sie mehr über die diesjährige Abschlussklasse und ihre beeindruckenden Leistungen erfahren. Doch wir alle wissen nicht, ob diese Verhältnisse von Dauer sind. Es bedarf weiterhin an Hilfe: Zum Beispiel werden dringend gebrauchte Notebooks benötigt, die leihweise an die Schüler*innen vergeben werden können und ihre Teilnahme am Fernunterricht per Videokonferenz, Onlinematerialien und Austausch per E-Mail ermöglicht. Moving Child hat neben der jährlichen Unterstützung des Campus di Monaco eine Corona-Sonderunterstützung eingerichtet, die besonders die traumapädagogische Lernwerkstatt (Kinder 10 – 15 Jahre) und die besondere Lernförderung in der Campus di Monaco Zukunftswerkstatt (Jugendliche 15 – 20 Jahre) unterstützt. Neben der psychosozialen Begleitung liegen hier die Themen Schulabschlüsse, Berufsorientierung, Bewerbung und Ausbildungsbegleitung im Fokus. Die Zukunftswerkstatt wurde vor kurzem sogar vom Kultusministerium als Berufsförderungseinrichtung anerkannt. Das heißt, dass in Vollzeitklassen ab sofort auch berufsschulpflichtige Schüler*innen auf den Mittelschulabschluss und die Mittlere Reife vorbereitet werden dürfen. Außerdem werden in der Zukunftswerkstatt ehemaligen Schüler*innen auch nach dem Schulabschluss weiter begleitet und unterstützt. Die letzten Monate waren für uns alle schwierig, aber das Campus di Monaco Team hat während der Zeit der Schulschließung unermüdlich weitergearbeitet und mit viel persönlichem Einsatz diese Zeit gut überstanden. Wir sind beeindruckt und freuen uns sehr auf die Entwicklungen der nächsten Jahre!... Weiterlesen...Moving Child Halbjahresbericht 2020Moving Child ist in diesem Jahr 10 Jahre alt geworden! Als unser Herzensprojekt ist sie in den letzten Jahren gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Wir haben neue Projekte aufgenommen und nun mehr Mittel zur Verfügung. Wir sind stolz und dankbar, dass Moving Child eine so umfangreiche und beeindruckende Liste an Förderprojekten vorweisen kann. Jedes unserer Förderprojekte hat uns mit seinem individuellen Ansatz und Konzept beeindruckt und es ist uns ein persönliches Anliegen einen engen Kontakt und Austausch mit den geförderten Projekten zu pflegen. In diesem Halbjahresbericht wollen wir einen Einblick in unsere laufenden Förderprojekte geben. Besonders unter den momentanen Umständen ist es uns ein Anliegen die aktuelle Lage in den Projekten vorzustellen. Dieser Bericht ist hier auch als pdf zu finden. ~ BILDUNG ~ Internationale Schulen in Laos und Thailand Die beiden internationalen Schulen Kiettisack (Luang Prabang, Laos) und Kajonkiet (Phuket, Thailand) mussten natürlich auf Grund der Pandemie viele Sicherheitsvorschriften beachten und seit März waren beide Schulen geschlossen. Die Schüler*innen wurden aber zu Hause virtuell weiter unterrichtet und die Schulen haben ihr Bestes gegeben mit den Schüler*innen in Kontakt zu bleiben. Dazu muss man sagen, dass der virtuelle Unterricht und vor allem die Umstellung auf diesen absolut vorbildlich verlaufen ist. Die Lehrkräfte waren innerhalb weniger Tage auf Unterrichten am Bildschirm eingestellt und konnten Material und Hilfestellungen zur Verfügung stellen. Den Herausforderungen dieser Zeit waren die Lehrer*innen sofort und vorbildlich gewachsen und es wurde darauf geachtet, dass kein Kind zu kurz kam. Sogar die Vorschulkinder wurden mit Aufgaben versorgt, die ihnen in dieser schwierigen Zeit geholfen haben am Ball zu bleiben. Beide Schulen haben ihren Betrieb inzwischen wieder aufgenommen. Hands with Hands e.V. Der Verein mit Standorten in Berlin, Wien und den Niederlanden unterstützt seit Jahren soziale Bildungs-, Gesundheits- und Umweltprojekte in Nepal. Der Fokus von Hands with Hand liegt auf dem Aufbau und der Führung von selbstversorgenden Kinderheimen. Im Angesicht der Pandemie waren natürlich auch die Kinder in den Kinderheimen im Lockdown. Glücklicherweise gibt es dort gut etablierte Hygienesysteme und die Kinder (der verschiedenen Altersklassen) konnten sich untereinander helfen die Schulaufgaben trotz des Lockdowns weiterhin zu bearbeiten. Der Selbstversorgungsaspekt der Kinderheime war in den letzten Monaten von ganz besonderem Wert: Die Kinder hatten Zugang zu frischem Gemüse, Getreide und Milch. Auch die Bauarbeiten am neuen „Eco Village“ Bauprojekt wurden glücklicherweise durch die Pandemie nicht völlig lahmgelegt und mussten erst jetzt, wegen des einsetzenden Monsuns, gestoppt werden. Campus di Monaco – Montessorischule München Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen ist stark von ihrem sozialen Hintergrund geprägt und die aktuelle Krise hebt bestehende Missstände weiter hervor. Das ist eine besondere Herausforderung für die Campus di Monaco Montessorischule in München, denn mehr als die Hälfte der Schüler*innen hat einen Flucht- oder Migrationshintergrund. Durch die seit Mitte März angeordneten Schulschließungen leiden sie besonders. Es fehlt Unterstützung und Stabilität, die Jugendlichen sind isoliert, sie leiden unter dem Lärm in den Sammelunterkünften und den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten. Die Betreuer der Sozialdienste wurden wegen der Ansteckungsgefahr abgezogen, Schutzmasken fehlen. Sicherheit und Wohl der Jugendlichen, sind ebenso wie ihre Entwicklungschancen in vielfacher Hinsicht gefährdet. Das Campus di Monaco Team hat während der Schulschließung unermüdlich weitergearbeitet und mit viel persönlichem Einsatz versucht den Kontakt zu den Schüler*innen aufrecht zu erhalten und nun geht es langsam bergauf: Seit Mai waren fast alle Schüler*innen wieder im Präsenzunterricht und seit Pfingsten sind nun auch die sechste und siebte Klasse wieder in der Schule. Maskenpflicht besteht natürlich trotzdem (außerhalb der gut gelüfteten Klassenräume) und dank fleißiger Näher*innen können die Schüler*innen diese auch kostenlos in der Schule bekommen. Die besten Neuigkeiten sind, dass die Abschlussklasse, trotz der schwierigen Corona-Situation, ihre Prüfungen angetreten haben. Eine wirklich beeindruckende Leistung! Flüchtlingshilfe in Österreich Die syrische Familie, die in Österreich Fuß gefasst hat, ist durch die aktuelle Situation in vielfältiger Weise beeinflusst. Die älteren Söhne konnten ihre Ausbildung bzw. Lehre zum Glück auch in den letzten Monaten weiterführen, doch die jüngeren Kinder hatten Schulausfälle. Dennoch geht es der 7-köpfigen Familie verhältnismäßig gut. Sie sind gesund und helfen sich gegenseitig: Die älteren Geschwister helfen den jüngeren bei den Schulaufgaben. Inzwischen ist der Ausbildungsbetrieb wieder aufgenommen und sogar der Sprachkurs für die älteste Tochter in Malta kann stattfinden. Während die Älteste sich auf die Abschlussklasse vorbereitet kommt nun auch der jüngste Sohn nach den Sommerferien auf das Gymnasium. ~ GESUNDHEIT ~ Netzwerk Geburt und Familie e.V. Die Nähwerkstatt und das Café Netzwerk sind soziale Betriebe zur Förderung der beruflichen Integration langzeitarbeitsloser Frauen. Während in der Nähwerkstatt für gewöhnlich witzige, schadstoffarme Spielmaterialien, Kleidung für Kinder und andere nützliche Dinge genäht werden, wurde in den letzten Monaten umgesattelt und viele farbenfrohe Masken haben den Weg in und aus der Werkstatt gefunden. Das Café Netzwerk ist ebenfalls seit Mitte Mai wieder geöffnet und es gibt dort wieder täglich frisch zubereitete Mittagessen nach Rezepten aus aller Welt. Das Bewegungsangebot für die im Netzwerk für Geburt und Familie tätigen Frauen, das Moving Child seit Jahren unterstützt, wurde nach der Corona-Pause in kleinem Maßstab wieder aufgenommen und wird hoffentlich bald wieder in vollem Umfang stattfinden können. Care for Rare – Kinderspezialist*innen Wenn kranke Kinder die Geborgenheit ihrer Familie verlassen müssen, um in einer Klinik behandelt zu werden, wird ihre Verletzlichkeit besonders deutlich. Damit diese Kinder die bestmögliche kindgerechte und ganzheitliche Unterstützung erhalten, werden neben Ärzt*innen und Pfleger*innen auch Sozialpädagog*innen und Psycholog*innen benötigt, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern im Krankenhaus eingehen. Das von Moving Child geförderte Child Life Specialist-Programm am Dr. von Haunerschen Kinderspital setzt genau dort an: Die Bedürfnisse der Kinder in dieser ungewissen Situation werden wahr- und ernst genommen. Trotz der herausfordernden Zeiten konnte das Child Life Specialist Programm im Mai 2020 starten! Lao Friends Kinderkrankenhaus (LFHC) Obwohl im LFHC direkt keine infizierten Patient*innen behandelt wurden, hatte die Situation der letzten Monate dramatische Auswirkung auf die Arbeit am Krankenhaus. Die Landesgrenzen wurden geschlossen und die freiwilligen, internationalen Ärzt*innen und Helfer*innen sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Auch Transportmöglichkeiten zwischen den Dörfern waren nur beschränkt erlaubt und oft gar nicht möglich. Dadurch hatten sich die ambulanten Fallzahlen auf etwa 50 am Tag reduziert, welche dafür meistens schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung oder sogar kritischem Zustand waren. Trotz des Lockdowns des Landes hat der Lehrbetrieb des Krankenhauses weiterhin stattgefunden. Fernlehrprogramme wurden eingerichtet, die es den laotischen Ärzt*innen und Pfleger*innen ermöglicht haben ausgesuchte Themen auch von zu Hause aus zu bearbeiten. Seit Mai ist der Lockdown nun aufgehoben, die Ärzt*innen sind zurück im Krankenhaus und die Fallzahlen normalisieren sich langsam. ~ KREATIVFÖRDERUNG ~ mitSprache e.V. Nachdem das diesjährige Theaterprojekt des mitSprache Vereins schon mitten in den Vorbereitungen steckte, musste die Aufführung aufgrund der Pandemie leider abgesagt werden. Die Planung für das nächste Projekt in 2021 ist aber schon in vollem Gange! Am 13. und 14. Mai 2021 wird die zehnte Tanztheater-Ausgabe aufgeführt. Dieses Mal in Kooperation mit einem anderen unserer Förderprojekte: Schüler*innen der Internationalen Montessorischule – Campus di Monaco, und mit dem Theater HochX in den Münchner Au bietet auch die Spielstätte perfekte Rahmenbedingungen. In diesem Jahr haben wir noch fünf weitere Projekte in unsere Förderung aufgenommen. Den Verein Frauen Gesundheit Familien Zukunft, das Institut Trauma und Pädagogik, die MiBi Kids, die Quinoa Schule und den Wildwasser e.V. Zu diesen Projekten werden wir bald mehr Informationen auf unserer Webseite zur Verfügung stellen. Wir danken allen Projekten für die wundervolle Zusammenarbeit und allen Spender*innen für ihre Unterstützung! Wir grüßen euch alle und hoffen auf eine entspanntere zweite Hälfte 2020! Herzlich, euer Moving Child Team Anna, Gertraud und Ella... Weiterlesen...Juni 2020 – Neuigkeiten aus dem Lao Friends KinderkrankenhausDas in 2015 eröffnete Lao Friends Kinderkrankenhaus (LFHC) ist das erste seiner Art in Laos; ein Krankenhaus betrieben von und für die Menschen in Laos. Es wurde und wird vollständig aus Stiftungs- und Spendengeldern finanziert und ist unabhängig von, aber im ständigen Austausch mit, dem staatlichen Krankenhaus in Luang Prabang. Anfang Mai hat Friends Without A Border zum fünften Mal in Folge eine 4 Sterne Bewertung von einem unabhängigen amerikanischen Stiftungstestunternehmen (Charity Navigator) erhalten, und demonstriert dadurch seine vorbildliche Arbeitsweise. Schon in der Vergangenheit haben wir von den beeindruckenden Entwicklungen der Frühgeborenen Station (siehe hier) und der Abteilung für die Behandlung von Thalassämie (siehe hier) erzählt. Bei unserem Besuch im Februar 2020 waren wir vor allem begeistert von den Fortschritten des Lehrprogrammes für Laotische Ärzt*innen, das von Moving Child angeregt wurde und auch komplett finanziert wird. Das Lehrprogramm am LFHC besteht aus zwei essenziellen Pfeilern: der Aufklärung der Patient*innen und der Bildung des Fachpersonals. Besonders das nachhaltige Konzept der hausinternen Lehr- und Bildungsveranstaltungen hat uns von Anfang an fasziniert. Das Ziel des Bildungsprogrammes des LFHC ist vor allem die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der laotischen Ärzte und Ärztinnen, aber auch des Pflegepersonals, zu stärken. „Wir waren begeistert von der Motivation und dem Engagement aller Beteiligten in diesem Projekt. Die Selbständigkeit, die hier ausgebildet wird, und damit auch die Nachhaltigkeit dieses Projekts, sind vorbildlich und haben uns zutiefst beeindruckt.“ Anna, Gertraud, Ella (Moving Child Team) Das Lehrprogramm ist ein ganzheitliches und umfasst tägliche Themen-relevante Vorträge und Diskussionsrunden, strukturierten Englischunterricht, und Austausch mit internationalen Expert*innen. Was aber am Wichtigsten ist, ist der Schwerpunkt auf Lehre zur Lehre: Das medizinische Personal wird ausgebildet das erworbene Wissen nicht nur anzuwenden, sondern vor allem auch weiterzugeben an eine neue Generation zukünftiger Ärzt*innen. Langsam wird so der Einfluss und damit auch die Abhängigkeit von internationalen Expert*innen geringer und die die Selbstständigkeit des laotischen Personals gefördert. Die momentane Situation im Angesicht der COVID-19 Pandemie Bisher gibt es 19 bestätigte Corona-Fälle in Laos, drei davon in Luang Prabang. Obwohl im LFHC direkt keine infizierten Patient*innen behandelt werden, hat die Situation dramatische Auswirkung auf die Arbeit am Krankenhaus. Die Landesgrenzen wurden geschlossen und die freiwilligen, internationalen Ärzt*innen und Helfer*innen sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Die Arbeit wird mit viel Energie und Liebe seit Wochen rund um die Uhr vom lokalen laotischen Personal allein gemeistert. Natürlich mussten auch alle Benefizveranstaltungen weltweit abgesagt werden, was die schwierige finanzielle Situation der Friends Without A Border und des LFHC weiter verschlechtert. Transportmöglichkeiten zwischen den Dörfern sind nur beschränkt erlaubt und oft gar nicht möglich. Dadurch haben sich die ambulanten Fallzahlen auf etwa 50 am Tag reduziert, welche dafür meistens schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung oder sogar kritischem Zustand sind. Es wird erwartet, dass in den nächsten Monaten armutsbedingte Krankheitsbilder, wie Unterernährung und Infektionen, noch häufiger auftreten werden also bisher. Dies macht die unentgeltlichen Behandlungen im LFHC noch wichtiger als je zuvor. Doch es gibt auch gute Nachrichten! Der Lockdown des Landes hat zwar die Arbeit im Krankenhaus eingeschränkt und erschwert, aber der Lehrbetrieb findet weiterhin statt. Fernlehrprogramme wurden eingerichtet, die es den laotischen Ärzt*innen und Pfleger*innen ermöglicht ausgesuchte Themen auch von zu Hause aus zu bearbeiten. Alle Ärzt*innen bekommen so weiterhin zwei ganze Lehrtage pro Monat: einer mit dem Schwerpunkt auf evidenzbasierter Medizin (ein virtueller Journalclub) und der andere mit interaktiven Fallstudien. Die Ärzt*innen sind in ständigem, regem Austausch miteinander und bilden sich trotz der widrigen Umstände weiter, um zukünftig die bestmöglichen Behandlungen und Arbeitsweisen zu anbieten zu können. Wir sind von der Arbeit und Motivation des LFHC Teams unter solch schwierigen und herausfordernden Bedingungen beeindruckt und können mit Freude von den positiven Entwicklungen des von Moving Child geförderten Lehrprogrammes berichten. Wir hoffen, dass bald wieder etwas leichtere Zeiten auf sie und uns alle zukommen und danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung. Jede Summe hilft den Babys und Kinder, die in diesem Krankenhaus eine Behandlung erhalten, die sie nirgends anders bekommen könnten. Vielen Dank! Euer Moving Child Team... Weiterlesen...Februar 2019 – Neueste Entwicklungen aus Luang Prabang, LaosCHARITY EVENT, 26. – 27.01.2019, IN LUANG PRABANG Im November 2018 reisten wir zum 5. Mal nach Luang Prabang. Wir fühlten uns – trotzdem wir 9 Monate weg waren – sofort wieder wie zu Hause. Wir sind, seit wir das Kinderkrankenhaus fördern, immer wieder aufs Neue zutiefst beeindruckt – was sich alles tut und wie es sich weiterentwickelt. Das erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit, die wir gerne an alle SpenderInnen weitergeben. Je länger wir mit dem Kinderkrankenhaus in Kontakt waren, desto konkreter wurde die Idee und desto stärker wurde der Herzenswunsch von Anna Schulz-Dornburg, die holistische Medizin in Form der Biodynamischen CranioSacralen Therapie interessierten Menschen in Luang Prabang und im Krankenhaus anzubieten – mit der Intention, Kinder und Erwachsene nach Krankheit, Trauma oder Operationen in ihrem Heilungsprozess unterstützen zu können. Das Vorhaben einen Charity-Event für das Kinderkrankenhaus zu veranstalten, nahm Gestalt an. Das Ock Pop Tok Living Crafts Centre stellte seine Räumlichkeiten zur Verfügung. East meets West – so lautet die Übersetzung von Ock Pop Tok und genau das setzte sich in unserem Vorhaben und in unserer Arbeit fort. Das Ambiente war für den Charity Event angemessen und stellte einen sehr schönen inter- und transkulturellen Zusammenhang her. Mit Flyer in englischer und laotischer Sprache versuchten wir Menschen zu informieren, die für Charity Events Interesse haben und die Biodynamische CranioSacrale Therapie erfahren bzw. erleben wollten. Ein Mönch, den wir sehr gut kennen, hat auch die Charity Veranstaltung unterstützt – dadurch erreichte es viele Menschen aus der buddhistischen Gemeinschaft, die sich anmeldeten. Wir bildeten ein kompetentes und motiviertes Team: Anna Schulz-Dornburg, Heilpraktikerin, Physio- und CranioSacral Therapeutin trug maßgeblich dazu bei, dass das Charity Event durch die Kraft ihrer Vision und die nötige langjährige berufliche Erfahrung auf einen fruchtbaren Boden fiel. Korn Sriwan, Spa Managerin und Biodynamische CranioSacral Therapeutin war und ist eine wichtige Mitgestalterin und fungierte als Brücke zwischen den Kulturen – sowohl organisatorisch, therapeutisch als auch sprachlich direkt bei den TeilnehmerInnen am Charity Event. Gertraud Leimstättner, Heilpraktikerin übernahm die wesentliche Organisation vor Ort, erhob die Anamnesebögen und klärte mit Hilfe einer Dolmetscherin das Anliegen jeder einzelnen Person. An beiden Tagen lernten 22 Erwachsene und zwei Kinder die Biodynamische CranioSacrale Therapie kennen. Das Interesse war wesentlich größer als wir erwarteten. Zusätzlich zu den Angemeldeten kam noch eine Reihe von InteressentInnen auf Grund von Erzählungen, die sie neugierig machten und motivierten, diesen Zugang kennenzulernen, was uns sehr freute. Es war uns ein Anliegen von Beginn an ein Klima des Vertrauens und der Orientierung zu schaffen. Information, angemessene Aufklärung und die uneingeschränkte Möglichkeit, dass die KlientInnen die Entscheidung treffen, wie weit sie sich darauf einlassen wollen, wie weit sie mitgehen wollen, trugen zum Gelingen der Intention und zum Erfolg dieser beiden Tage bei. Laut Rückmeldungen haben die TeilnehmerInnen einen Geschmack dafür bekommen, was sein kann – wie sie das eigene ganzheitliche Gefühl mit ihren energetisch, strukturellen und körperlichen Empfindungen verbessern können und sie hatten die Möglichkeit, ihre Eigenmächtigkeit und Selbstwirksamkeit in Begleitung und durch diese Methode zu erspüren. „Ich kann mein Herz wieder spüren“ „Ich fühl mich innerlich in der Mitte aufgerichtet und durchlässig“ „Ich habe wieder Vertrauen in mein Bein gefunden und kann normal belasten– 10 Jahre nach meinem Unfall“ Sie gaben dafür nach Maßgabe ihrer Ressourcen eine Spende. Die gesamte Spende wurde sofort und direkt dem Kinderkrankenhaus übergeben. “We want to thank you very much for organizing the fundraising event in Luang Prabang. We received your donation and we wanted you to know that we truly value all the efforts you did and also the very nice involvement of the community you had in your event. Looking forward to have you back in Luang Prabang soon”. Anabella Coria Zavala Director of External Relations Lao Friends Hospital for Children & Friends Gallery Healing Children. Healing Laos. In jedem Fall waren diese beiden Tage ein Geschenk und eine erfüllende Pionierinnenarbeit. Es fanden inter- und transkulturelle Begegnungen in unterschiedlichsten Kontexten statt – berührend und bereichernd. Im nächsten Jahr ist eine ganze Woche als Charity Event mit dem Angebot Biodynamische CranioSacrale Therapie geplant. ERÖFFNUNG DER FRÜHGEBORENENSTATION IM KINDERKRANKENHAUS FRIENDS WITHOUT A BORDER, LUANG PRABANG, LAOS Sehr bald nach unserer Ankunft besuchten wir das Kinderkrankenhaus – gespannt und neugierig darauf, wie weit der Auf- bzw. Ausbau der Frühgeborenenstation schon fortgeschritten war. 23 frühgeborenen Säuglinge können nun hier behandelt und medizinisch versorgt werden. Ein 7- Monatskind kam gerade, als wir im Krankenhaus zu Besuch waren, auf die Welt. Wir konnten miterleben, wie es körpersprachlich sehr kraftvoll vermittelte, dass es ins Leben will. Das war zutiefst berührend. Dank der medizinischen Versorgung im Kinderhospital auf dieser Station ist die Chance, dass diese Kinder gut ins Leben kommen, auch sehr groß. Noch vor 3 Monaten hätte der Säugling nicht überlebt. Jetzt können auch Kinder, die mit Bauchspalte (Gastroschisis) geboren werden, medizinisch so versorgt werden, dass dies lebensrettend ist. In „westlichen“ Krankenhäusern kann so eine Diagnose mit Ultraschall schon praenatal gestellt und gegebenenfalls sofort operiert werden, jedoch soweit ist die medizinische Versorgung in Luang Prabang bisher noch nicht. Ein herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die mit ihrer großzügigen Zuwendung die Eröffnung der Frühgeborenenstation ermöglicht haben. Anna Schulz-Dornburg Gründerin und Geschäftsführerin Gertraud Leimstättner Geschäftsführerin von Moving Child gGmbh ... Weiterlesen...Dezember 2017 – Fundraising für Lao Friends Hospital for Children in Luang PrabangABTEILUNG FÜR DIE BEHANDLUNG DER ERKRANKUNG THALASSÄMIE Mit jährlichen Spendengeldern unterstützt Moving Child eine Abteilung für die Krankheit Thalassämie. Diese Anämie, die durch eine Fehlbildung und einen gesteigerten Abbau der roten Blutkörperchen verursacht wird, ist eine Erbkrankheit, die gehäuft im Norden von Laos auftritt. Unbehandelt führt sie zu Entwicklungsstörungen, zu Schädigungen von Herz und Lunge und zur Vergrößerung der Milz. Das kann bei Kindern lebensgefährliche Folgen haben. Nähere Informationen finden Sie im nachfolgenden Video: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.Mehr erfahren Video laden Vimeo immer entsperren Lao Friends Hospital for Children Fights Blood Disorder from Friends Without A Border on Vimeo. Mit großer Freude bedanken wir uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die für das Laos Friends Hospital for Children in Luang Prabang bereits so großzügig gespendet haben. Der 1. Fundraising-Termin war ein sehr schöner und informativer Abend. Nicole Pagoursis (der erste Vorstand) aus New York hat uns sehr berührend über die Entstehungsgeschichte des Kinderkrankenhauses und von den vielen Kindern, deren Leben durch die medizinische Hilfe gerettet oder sehr verbessert wurde, berichtet. Um auch in Zukunft eine grundsätzliche Verbesserung der Lebensqualität der Kinder in Laos zu ermöglichen, braucht das Lao Friends Hospital for Children finanzielle Unterstützung. „Es liegt mir sehr am Herzen, Ihnen das laotische Kinderkrankenhaus vorzustellen, das ich auf meiner Reise durch Laos kennenlernen durfte.“ Anna Schulz-Dornburg ABTEILUNG FÜR FRÜHGEBORENE UND SÄUGLINGE Als 2016 das Lao Friends Hospital for Children in Luang Prabang die Abteilung für Frühgeborene und Säuglinge eröffnete, schienen 6 Betten ausreichend. Dadurch, dass das Kinderkrankenhaus der einzige Ort in ganz Luang Prabang ist, wo Frühgeborene unentgeltliche medizinische Hilfe bekommen, steigt die Anzahl der Säuglinge, die gleich nach der Geburt gebracht werden, stetig. Der derzeitige Plan ist es, die Anzahl der Betten zu verdoppeln. Dafür wird ein Teil des Allgemeinen Krankenhauses in Luang Prabang, das direkt an das Kinderkrankenhaus angrenzt, umgebaut. Mit Ihrer Spende helfen Sie, die Abteilung mit den notwendigen medizinischen Geräten und Medikamenten auszustatten. Herzlichen Dank!... Weiterlesen...August 2017 – Malibelle Karité-KörperbutterGönnen Sie sich selbst etwas Gutes und fördern Sie gleichzeitig Bildungsprojekte in Mali! Im Online-Shop von Häuser der Hoffnung e.V. können Sie Malibelle Karité-Körperbutter mit verschiedenen Duftnoten und auch im Geschenkbeutel bestellen. Die reichhaltige Karité-Körperbutter von Malibelle ist für normale bis trockene Haut geeignet und wird durch ihre zarte Textur schnell aufgenommen. Sie kann als Körper- oder Handpflege verwendet werden, beruhigt und glättet besonders empfindliche und gereizte Haut auf natürliche Weise und gibt ihr ein geschmeidiges Gefühl. Jetzt neben dem dezent-kühlen Klassiker “Aqua” auch mit erfrischend würziger “Zitronengras” Duftnote erhältlich. Fair Trade Die Karitébutter für Malibelle Körperbutter wird in der Häuser der Hoffnung-Manufaktur in Siokoro produziert. Die Manufaktur wird von der Kooperative Jigiya Bon Siokoro geleitet, die Häuser der Hoffnung mit drei malischen Vereinen gegründet hat. Mit dem Verkaufserlös werden Schul- und Ausbildungsprojekte in Mali gefördert. Im November 2012 erhielt der Häuser der Hoffnung e.V. für dieses Projekt gemeinsam mit der Naturkosmetikfirma Börlind GmbH den Innovationspreis für politische Bildung in Entwicklungsländern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Biologische Herstellung Die Karitebutter aus Siokoro ist nach Ecocert-Kriterien als kontrolliert biologisch zertifiziert. Sie wird von der Naturkosmetikfirma Börlind GmbH nach höchstem sozio-ökologischen Standard produziert.... Weiterlesen...August 2017 – Gesundheitsunterricht im Zentrum Jigiya BonFrau Dr. Oumou Traoré, eine malische Ärztin, gibt von Oktober bis Juni im Mädchenzentrum einmal pro Woche zwei Stunden Gesundheitsunterricht. Dabei spricht sie alle Themen an, die Mädchen von der Pubertät bis zum Erwachsenenwerden betreffen: Körperhygiene, Zahnhygiene, Schutz vor Infektionskrankheiten (z. B. Malaria, Diarrhoe, HIV-Infektion), Pubertät, Menstruationszyklus, Fruchtbarkeit, Sexualität, gewollte und ungewollte Schwangerschaft, Verhütung, Menstruationshygiene, Beschneidung. Der Unterricht wird altersgemäß präsentiert und die Themen werden behutsam und einfühlsam behandelt. Kulturelle, traditionelle und religiöse Anschauungen finden ihren Platz neben einem naturwissenschaftlich-medizinischen Ansatz. Die Mädchen eignen sich im Rahmen dieses Unterrichts auch wichtige Kompetenzen an. Dazu gehören das laute und sichere Vorlesen in französischer Sprache, die Gruppenarbeit, das Erarbeiten eigener Beiträge und die Recherche zu einzelnen Sachbereichen. Am Unterricht nehmen sowohl Mädchen des Mädchenzentrums als auch externe Schulmädchen mit Begeisterung und Neugierde teil. Da die Mädchen sehr viele Fragen haben und großer Gesprächsbedarf besteht, wird seit kurzem zusätzlich eine Sprechstunde angeboten, die ein Mal pro Monat abgehalten wird. So erhalten die Mädchen in zweierlei Hinsicht Sicherheit: Sie lernen, selbstbewusst aufzutreten und sie sind gut informiert. Aufgeklärt und motiviert können sie so auch als Multiplikatoren in ihrem privaten und schulischem Umfeld wirken. Hier können Sie sich ein Video von Arte ansehen: Mali: Der langwierige Kampf gegen die Beschneidung... Weiterlesen...