2021 Jahresabschluss: Ein erfreulicher Rückblick

Auch dieses Jahr neigt sich wieder dem Ende zu. Kerzen und bunte Lichter erhellen die Fenster und es wird Zeit für eine Reflexion des vergangen Jahres. Die Corona Pandemie hatte die Welt weiterhin im Griff und obwohl große Fortschritte erzielt werden konnten, gab es einige Projekte deren Arbeit auch in diesem Jahr sehr erschwert wurde oder sogar unmöglich war. Dennoch können wir mit Freude berichten, dass die Mehrheit der großartigen Projekte, die wir in diesem Jahr unterstützt haben, es geschafft haben ihre Arbeit motiviert und erfolgreich umzusetzen. Außerdem können wir stolz berichten, dass Moving Child, wie schon im vergangenen Jahr, auch im Jahr 2021 wieder sieben neue Förderprojekte unterstützt.

In diesem Jahresabschlussbericht möchten wir kurz berichten, wie sich die Situation in unseren verschiedenen Förderprojekten in diesem Jahr entwickelt hat und einen kleinen Einblick in unsere Arbeit in diesem Jahr geben.

In München…

  • konnte das Netzwerk Geburt und Familie e.V. ihr Bewegungsangebot für langzeitarbeitslose Frauen zumindest in Kleingruppen wieder aufnehmen und kontinuierlich durchführen.
  • Das geplante Tanztheaterstück des mitSprache e.V. konnte leider durch die Einschränkungen bei den Proben nicht stattfinden, aber es gibt schon spannende Pläne für das nächste Jahr.
  • In der internationalen Montessorischule Campus di Monaco konnten trotz der zusätzlichen Herausforderungen mehr als 90% der Schüler*innen der 10. Klasse erfolgreich den mittleren Bildungsabschluss erreichen.
  • Das Child-Life-Specialist Programm der Care-for-Rare Stiftung, das sich darauf fokussiert sich im von Haunerschen Kinderspital psychologisch und sozial um stationäre Kinder zu kümmern, konnte in diesem Jahr trotz erheblicher Schwierigkeiten angesichts der Corona Pandemie weiterhin gut implementiert werden.
  • Auch die Arbeit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) konnte in diesem Jahr mit Einschränkungen durchgeführt werden. Besonders der Kriseninterventionsdienst (RUF24) des AKM wurde dabei in diesem Jahr viel in Anspruch genommen.
  • Neu in unserer Förderung war in diesem Jahr auch die Initiative krebskranke Kinder München e.V., deren Ziel es ist krebserkrankte Kinder und Familien durch vielfältige Hilfsangebote zu entlasten – während der akuten Erkrankung aber auch in den Jahren danach.
  • Seit diesem Jahr fördern wir außerdem die AETAS – Kinderstiftung, die professionelle Kinder-Krisen-Intervention anbietet und Kinder und Jugendliche nach einem einschneidenden, traumatischen Ereignis betreut.
  • Außerdem haben wir den Münchener Bildungs- und Kulturverein (BIKU e.V.) in unsere Förderung aufgenommen, der unter anderem unter dem Titel „Mädchen an den Ball“ sehr erfolgreich kostenloses Fußballtraining mit einem integrativen Ansatz für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund anbietet.

In Berlin…

  • konnte die Quinoa Bildung gGmbH, eine Privatschule in Berlin-Wedding mit dem besonderen Ziel, dass alle Jugendlichen in Deutschland ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die Chance auf einen Schulabschluss und -anschluss bekommen sollen, ihre Arbeit erfolgreich durchführen. Die von Moving Child geförderte „integrative Lerntherapie“ konnte erste Evaluationen erheben und individuelle Förderpläne erstellen.
  • Die Arbeitsgemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt, Wildwasser e.V., konnte trotz der Einschränkungen in diesem Jahr eine Sommerreise und verschiedene Winterangebote mit den betreuten Mädchen unternehmen.
  • Neu gefördert wurde in diesem Jahr der Save the Children Deutschland e.V. Moving Child unterstützte hier zwei Projekte: 1) „Save back to School“ im Jemen. Der langanhaltende Kriegszustand, Corona, sowie die Zerstörung vieler Schulen führen zum dauerhaften Schulabbruch und Bildungsausstieg vieler Kinder im Jemen. „Safe back to School“ stellt Kontakt mit den Kindern her, vermittelt Lernunterlagen und unterstützt die Rückkehr der Kinder in die Schulen. 2) „Corona Hilfe“ in Indien kümmert sich um die dringend notwendige medizinische und soziale Versorgung der Kinder in Indien. Von den Konsequenzen der extrem hohen Infektionszahlen im Mai und Juni 2021 in Indien waren besonders Kinder betroffen. Viele Kinder sind verwaist, Kontaktpersonen hatten Angst sie zu besuchen und sich zu kümmern. Die Versorgung der Kinder mit Nahrungsmitteln, Hygienemitteln, Medikamenten und psychologischer und sozialer Hilfe war oft unterbrochen oder nicht möglich.

Außerdem in Deutschland…

  • konnte der Migration Bildung Kinder e.V. in Freising leider während des Lockdowns nicht alle Deutschförderkurse anbieten, da häufig die technischen Voraussetzungen für online Teilnahme nicht gegeben waren. Soweit möglich wurde das Programm aber während des ganzen Jahres aufrechterhalten.
  • Der Frauen Gesundheit Familie Zukunft e.V. in Neunkirchen-Seelscheid hatte ähnliche Probleme mit seinem Beratungsangebot. Aufgrund der Corona-Pandemie und den daraus abgeleiteten Verordnungen, aber auch der Angst der betroffenen Familien vor Kontakt mit anderen Menschen, konnten nur wenige Beratungsstunden stattfinden.
  • Ein spannendes neues Förderprojekt der Moving Child ist der Paulihof – Kinderhilfe gGmbH in Kühbach. Auf dem Paulihof ist eine stationäre heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe für traumatisierte Kinder und Jugendliche eingerichtet, die ihren Ansatz in der heilenden Pädagogik mit Tieren hat. Tiergestützte Pädagogik fördert die körperliche, emotionale und soziale Entwicklung und ermöglicht neue Erfahrungen.

Unsere Auslandsförderung…

  • galt auch in diesem Jahr zwei internationalen Schulen. Der Kiettisack Schule in Luang Prabang (Laos) und der Kajonkietsuka Schule in Phuket (Thailand). Beide Schulen mussten aufgrund von Corona monatelange Schließungen in Kauf nehmen. In diesem Jahr hat Moving Child zur Verbesserung der Kommunikation mit den Eltern der geförderten Kinder einen Fragebogen entworfen, der die Entwicklung der Kinder verfolgen soll. Die ersten Ergebnisse des Fragebogens waren sehr erfreulich. Alle sechs unterstützten Kinder waren erfolgreich in der Schule, zufrieden mit dem Unterricht und freuten sich auf das nächste Schuljahr.
  • Die kleine, lokale Phoukoun Schule in Luang Prabang (Laos) organisierte im April 2021 ein Fundraising Event. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden Einnahmen für die Beschaffung von Schuluniformen und -materialien, Fahrrädern und Verpflegung für die Schüler*innen generiert.
  • Am Laos Friends Hospital for Children in Luang Prabang (Laos) konnte die Arbeit weitestgehend weitergeführt werden. Das seit Ende 2019 von Moving Child finanzierte Ausbildungsprogramm für laotische Ärzt*innen lief trotz der Corona Situation gut weiter. Viele Lerneinheiten wurden online durchgeführt und die Ergebnisse der ersten Lernevaluationen waren sehr zufriedenstellend. Die Weiterführung des Projekts scheint sehr vielversprechend was die Ausbildung und Autonomität der laotischen Ärzt*innen auf der Kinderstation betrifft.
  • Die Situation im vom Hands with Hands e.V. organisierten Annapurna Kinderheim in Nepal war in diesem Jahr durch die anhaltende Corona-Infektionswelle weiterhin schwierig. Alle Kinder im Heim haben sich in diesem Jahr mit dem Coronavirus infiziert, aber zum Glück haben sie sich auch alle wieder davon erholt. Monatelang fanden alle Bildungsprogramme online statt. Dies war eine große Herausforderung; nicht nur für die 40 Kinder im Heim, sondern auch für die Lehrer*innen. Trotz des monatelangen Lockdowns schritten die Bauarbeiten am neuen erdbebensicheren Annapurna Kinderheim gut voran. Die Situation in Nepal wurde durch einen starken Monsun in diesem Jahr noch zusätzlich verschärft.

In diesem Jahr wurde Moving Child zum ersten Mal auch im größeren Stil operativ tätig. Das Projekt “Feldenkrais in Schulen“ ist ein Projekt, das direkt von Moving Child initiiert wurde. Dieses Projekt ist vor allem inspiriert von und in Kollaboration mit einem israelischen Projekt, das Moving Child schon seit mehreren Jahren finanziell unterstützt. Das Projekt in Israel wird von Dr. Eilat Almagor (Feldenkrais Lehrerin und Neurowissenschaftlerin) geführt und wird schon seit 2015 erfolgreich umgesetzt. Die Feldenkrais Methode, benannt nach ihrem Begründer, dem Physiker Dr. Moshé Feldenkrais, ist eine körperorientierte Lernmethode, mit Hilfe derer Menschen lernen sich bewusster wahrzunehmen. Der körperliche Zugang von Feldenkrais kann einen Beitrag zum fachlichen und sozialen Lernen leisten. Durch die meist ungewohnten Bewegungen lernen Kinder, sich besser wahrzunehmen und selbständig und im eigenen Rhythmus Alternativen zu ihrem gewohnten Verhalten zu finden. Unsere Idee ist es, Feldenkrais‘ ursprüngliche Vision der Integration zu verwirklichen und Merkmale des organischen Lernens in das schulische Lernen aufzunehmen. Unter den Pandemie-bedingungen hat sich der Beginn des Projektes sehr verzögert, aber Moving Child ist froh auch unter diesen Umständen motivierte, kompetente und begeisterte Feldenkrais Lehrerinnen gefunden zu haben, die sich freuen das Projekt mit uns anzustoßen. Vier Feldenkraislehrerinnen sind inzwischen in verschiedenen Schulen in Deutschland im Unterricht und führen Feldenkraiseinheiten im Rahmen des Fachunterrichts durch.

Aus dem Bereich der gesellschaftsinternen Entwicklungen lässt sich in diesem Jahr berichten, dass Geschäftsführerin Dr. Ella Lattenkamp im April diesen Jahres die Zertifizierung zur Stiftungsmanagerin von der Deutschen Stiftungsakademie (DAS) erhalten hat. Der Lehrgang behandelte wichtige Themen des Stiftungsalltags, wie Stiftungsrecht und -steuerrecht, Rechnungslegung und Bilanzierung, Vermögensanlage und allgemeines Stiftungsmanagement. Moving Child setzte in diesem Jahr viele der Anregungen aus dem Zertifizierungskurs motiviert und engagiert um. Eine Anlagestrategie wurde entwickelt, ein Leitbild entworfen und Richtlinien für die Geschäftsführung verfasst. Außerdem gibt es nun einen informativen Förderkriterienkatalog auf unserer Webseite und unsere Antragsformulare wurden wirkungsorientierter strukturiert und um den Punkt Nachhaltigkeit erweitert.

Es war ein aufregendes und ereignisvolles Jahr und wir sind dankbar mit solch großartigen Menschen und Projekten in Kontakt zu stehen. Wir freuen uns einen Betrag zu der spannenden Arbeit unserer Förderprojekte leisten zu können und danken allen Projekten für die wundervolle Zusammenarbeit in diesem Jahr. Unser Dank gilt natürlich auch ganz besonders allen Spenderinnen und Spendern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung!

Wir wünschen einen guten und gesunden Start ins neue Jahr

Herzlichst, euer Moving Child Team

Anna, Gertraud und Ella