2020 Jahresabschluss: 7 neue Förderprojekte bei Moving Child

Das Jahr 2020 war kein einfaches. Ständige Angst, Unsicherheit, und eine Fülle finanzieller, gesundheitlicher und mentaler Herausforderungen haben das Leben aller erschwert. In Deutschland sind die Auswirkungen der Pandemie stark zu spüren und trotzdem ist unsere Lage im weltweiten Vergleich beinahe entspannt. Nichtsdestotrotz fehlt es auch in Deutschland während dieser Zeit an wichtigen Mitteln. Um den Corona-Pandemie Folgen entgegen zu wirken hat Moving Child In diesem Jahr die Unterstützung mehrerer Projekte erhöht. Besonders in Schulen und im Gesundheitssektor war in diesem Jahr eine dringende Versorgungslücke zu schließen. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr sieben neue Projekte in unsere Förderung aufgenommen und werden diese mit insgesamt mehr als 180.000€ unterstützen. Wir freuen uns sehr gerade in dieser schwierigen Zeit Kontakt zu solch großartigen Projekten zu bekommen und diese in ihrer Arbeit unterstützen zu können. Diese spannenden neuen Projekte sollen hier kurz vorgestellt werden.

Im Bereich der Gesundheitsförderung unterstützt Moving Child nun das von Hedi Gies geführte Institut Trauma und Pädagogik, welches das Ziel hat die Entwicklung der Traumapädagogik gesellschaftlich und institutionell, pädagogisch und individuell mitzugestalten. Grundidee des Instituts ist der kreative Prozess der Weiterentwicklung und Weitergabe traumapädagogischer Haltungen, Methoden und Konzepte. Moving Child unterstützt das Institut bei der Finanzierung der Traumafachberatungen für Kinder und Jugendliche. Die Kinder erhalten eine Beratung zu belasteten Themen des Alltags, die traumabedingt durch ihre oftmals destruktiven Bewältigungsstrategien gekennzeichnet sind. Außerdem wird der Verein Frauen Gesundheit Familien Zukunft gefördert, dessen Zweck die Prävention von psychischen Erkrankungen ist, die rund um die Geburt auftreten können. Die Arbeit des Vereins umfasst die individuelle und persönliche Begleitung in der Schwangerschaft, der Geburt und der frühen Elternzeit. Mit Hilfe der Initiativen des Vereins soll Frauen, und vor allem psychosozial belasteten Frauen, Kindern und ihren Familien ein rechtzeitiger Zugang zu vorhandenen Hilfsmaßnahmen ermöglicht werden. Diese Zugänge sollen helfen, die Rate an Neuerkrankungen im Bereich der peripartalen (rund um die Geburt) psychischen Erkrankungen zu minimieren. Moving Child’s neuestes Förderprojekt im Bereich „Gesundheit“ ist die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München, welche seit 2004 Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwersterkrankten jungen Menschen in ganz Bayern betreut. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betreuen und begleiten die Patient*innen ab der Diagnose und über den Tod hinaus. Sie entlasten Familien in diesen psychischen und physischen Extremsituation und unterstützen sie dabei durch ein professionelles Team von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Hebammen und Pflegekräften. Moving Child fördert vor allem drei besondere Bereiche der Stiftung: den RUF24 (Kriseninterventionsdienst), Therapiekosten für Betroffene und Angehörige, und kindgerechte Beerdigungen.

Wildwasser e.V. ist eine Arbeitsgemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt in Berlin. Ihre Angebote richten sich an Mädchen und erwachsene Frauen, die als Mädchen oder Jugendliche sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, Angehörige und Unterstützer*innen. DonyA ist eine transkulturelle Wohngruppe des Wildwasser e.V., in der neun Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren leben. Die Jugendlichen kommen in die Wohngruppe, weil sie in ihren Familien (sexualisierte) Gewalt oder Vernachlässigung erfahren haben, in Konfliktsituationen stecken, die sie nicht allein lösen können oder weil ihr Zuhause nicht die nötige Stabilität bietet. Das übergeordnete Ziel der Arbeit bei DonyA ist das Empowerment der Mädchen in allen Lebensbereichen. Moving Child finanzierte eine Sommerreise für die Mädchen, die für viele die erste Urlaubsreise überhaupt in ihrem Leben und gleichzeitig wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit war.

Im Bereich „Bildung“ hat Moving Child dieses Jahr zwei ganz besondere Projekt kennengelernt. Das erste ist die Quinoa Schule und ihr Träger, die Quinoa Bildung gGmbH. Die Quinoa Schule ist eine Privatschule im sozialen Brennpunkt Berlin-Wedding mit einem besonderen Ziel: alle Jugendlichen in Deutschland sollen ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die Chance auf einen Schulabschluss und -anschluss bekommen. Durch individuelle und sprachliche Förderung, Beziehungs- und Familienarbeit, Berufsorientierung, interkulturelles Lernen und Verhaltensmanagement werden den Schüler*innen der Quinoa Schule die wichtigsten Fähigkeiten auf den Weg geben, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen. Moving Child finanziert das Projekt „integrative Lerntherapie“, welches zur individuellen Lernplanausarbeitung gedacht ist und die Selbstreflektion, Motivation und Selbstwirksamkeit der Schüler*innen stärken soll. Außerdem fördert Moving Child seit diesem Jahr den Verein MiBiKids, der im Landkreis Freising Deutschförderung für Kindergartenkinder und Schüler*innen mit Migrationshintergrund anbietet. Das Ziel der MiBiKids ist es, die Kinder bei ihrer schulischen Laufbahn zu unterstützen und somit die Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu erhöhen. Dabei sind die einzigen Aufnahmekriterien ein Migrationshintergrund und der Wille zur regelmäßigen Teilnahme.

Moving Child hat in diesem Jahr auch den Umweltschutz mit in ihre Satzung und das Förderprogram aufgenommen. Das erste unterstützte Projekt in diese Richtung war getragen vom BUND Naturschutz Bayern. Das Projekt befasste sich mit der Zurückdrängung der Massenausbreitung des Drüsigen Springkrauts, einer eingeschleppten Art, die die heimische Flora und Fauna verdrängt und den natürlichen Wasserhaushalt stört. Auf einer völlig von Springkraut dominierten Fläche im Auwald bei Waldkraiburg wurde in diesem Jahr eine Beweidung mit Rindern initiiert, wodurch sich eine Förderung der naturnahen Auenvegetation sowie von Arten, die besonnte offene Lebensräume benötigen, wie Zauneidechse, Gelbbauchunke und Ringelnatter, erhofft wurde. Bereits nach zweiwöchigem Einsatz hatten die Rinder das Springkraut fast völlig beseitigt. Wie sich die Vegetation entwickelt, wird in den nächsten Jahren weiter beobachtet.

Wir freuen uns auch in diesem Jahr neue Projekte gefunden zu haben und positive Entwicklungen in den länger schon von uns geförderten Projekten zu beobachten. Es ist bewundernswert wieviel Energie, Zeit und Liebe Menschen für ihre Mitmenschen aufbringen und es macht uns glücklich sie dabei unterstützen zu können. Unser Dank gilt auch den Spenderinnen und Spendern, die in diesem Jahr dabei geholfen haben die Moving Child Förderprojekte zu finanzieren.

Wir wünschen Ihnen allen ruhige und gesunde Feiertage und freuen uns auf die Entwicklungen im neuen Jahr!

Anna, Gertraud und Ella