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März 2022 – „Mädchen an den Ball“, ein Projekt des Münchener Bildungs- und Kulturvereins
Der Münchener Bildungs- und Kulturverein (BIKU e.V.) arbeitet hauptsächlich mit freiberuflichen Mitarbeiter:innen und hat mehrere verschiedene Standbeine. Unter anderem das Projekt „A.PPLAUS“, welches kostengünstige und spannende Ferienkurse wie zum Beispiel Theater, Vertikaltuch oder Akrobatik anbietet. Moving Child ist im letzten Jahr aber besonders auf das Projekt „Mädchen an den Ball“ aufmerksam geworden. Unter diesem Titel organisiert der BIKU e.V. kostenloses Fußballtraining mit einem integrativen Ansatz für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund. Hier finden sich Mädchen zusammen, interagieren und kommunizieren über den Sport. „Mädchen an den Ball“ richtet sich an Mädchen zwischen 6 und 17 Jahren, für die oft weniger außerschulische Sportangebote angeboten werden als für Jungen. Der Sport vermittelt neues Selbstbewusstsein und stärkt soziale und interkulturelle Kompetenzen. Es geht bei dem Angebot darum Mädchen die Möglichkeit zu eröffnen frei von Geschlechterzwängen und Rollenbildern zu interagieren und dabei externe Erwartungshaltungen abzustreifen.
Was 2007 als kleine, aber sehr wichtige Idee angefangen hat, ist inzwischen ein weitreichendes Angebot. Monatlich kommen bis zu 800 (!) Mädchen an inzwischen 8 Standorten in München zum Fußballspielen zusammen. Doch dabei soll es nicht bleiben. Der Erfolg von „Mädchen an den Ball“ schlägt Wellen und bis 2024 haben schon insgesamt 32 Standorte angefragt auch bei ihnen das Projekt zu etablieren. Um allerdings die Qualitätssicherung des Projektes zu gewährleisten, werden zunächst „nur“ 6-8 neue Standorte pro Jahr eröffnet. Denn „Mädchen an den Ball“ ist nicht nur einfaches Fußballtraining. Alle Standorte haben eine Eigendynamik, die eine Anpassung an die jeweiligen Bedingungen und Bedürfnisse der Gruppe erlaubt. Es geht darum die Aspekte Kultur-, Sport- und Sozialpädagogik zu verbinden. Es ist aber auch eine feministische Arbeit, die darauf abzielt Mädchen „sichtbar zu machen“, besonders an Männer-dominierten Sportstätten.
Es ist wichtig, dass alle Involvierten verstehen, dass hinter dem Projekt nicht nur ein Inklusionsgedanke steckt, sondern auch ein Emanzipationsansatz. Das Fußballspiel erlaubt auch Mädchen mit physischen, psychischen, geistigen oder sprachlichen Handicaps spielerisch einen Platz in einer sicheren und unterstützenden Gruppe zu finden und alle Teilnehmerinnern gewinnen durch ihr Spiel und den Rückhalt der Gruppe an Selbstbewusstsein. Diese Hintergrundgedanken müssen die Betreuer:innen an allen Standorten verinnerlichen und helfen umzusetzen. An jedem Standort gibt es deshalb ein festes 4er-Team bestehend aus einer Standortleitung, zwei Coaches und einem/einer Kulturpädagog:in. Momentan sind 24 Coaches in das Projekt involviert, aber das Team bekommt nach und nach Verstärkung. Moving Child unterstützt den BIKU e.V. zum Beispiel durch die Finanzierung von Trainerinnenausbildung zur personellen Verstärkung an den Sportplätzen.
Auf lange Sicht wäre es vorstellbar und sehr schön, wenn sich „Mädchen an den Ball“ in ganz Deutschland etablieren könnte und nicht nur direkt Mädchen unterstützen würde, sondern auch auf die noch immer bestehende ungleiche Vertretung von Jungen und Mädchen im öffentlichen Raum aufmerksam machen würde. In diesem Rahmen ist zunächst ein Pilotprojekt in Augsburg geplant, dass dann hoffentlich auch die zukünftige deutschlandweite Öffnung von „Mädchen an den Ball“ einleiten wird.
Januar 2022 – Flüchtlingshilfe in Österreich abgeschlossen
Nach einer langen, aufreibenden und lebensgefährlichen Flucht aus ihrer Heimat erreichte eine syrische Familie mit fünf Kindern in Österreich endlich sicheren Boden. Haus und Vermögen hatte die Familie im Krieg verloren. In einem Dorf in der Nähe von Eisenstadt, wo sie zunächst in einer Notunterkunft untergebracht waren, wurde die Familie sowie alle anderen Flüchtlinge, sehr hilfsbereit aufgenommen. Die Caritas Burgenland übernahm die Betreuung. Außerdem begann ein Teil der Dorfbevölkerung unmittelbar nach der Ankunft mit der Betreuung der Kinder und bot Lernhilfe und Sprachunterricht an. Die Ausstattung der Familien mit dem Nötigsten war in kurzer Zeit organisiert. In dieser Zeit entstand ein Netzwerk an Helfern und Helferinnen, das bis heute sehr aktiv ist. Seit 2017 hat die Familie ein Haus im Dorf gemietet und kann nun endlich Wurzeln schlagen und das Trauma der Flucht in Ruhe und Sicherheit verarbeiten.
Als Anna und Gertraud die Jugendlichen bei einem Geburtstagsfest kennenlernten, entschieden sie sich kurzerhand, mit Moving Child Unterstützung anzubieten. Seitdem unterstützte Moving Child die Jugendlichen mit schul- und ausbildungsrelevanter Förderung. Seit 2016 half Moving Child der kleinen Familie durch die Finanzierung von Nachmittagsbetreuung, Hilfe bei der Ausbildungs- und Studiumsplatzsuche und verschiedenen kleinen Bildungsangeboten. Inzwischen hat die Familie sich so eingelebt und entwickelt, dass keine weitere Förderung nötig ist
Es ist sehr beindruckend zu sehen, wie diese Familie innerhalb weniger Jahre sicher und erfolgreich den Weg in einen neuen Alltag und ins Berufsleben gefunden hat. Beide Eltern sind inzwischen berufstätig. Während der Vater in einer Vollkornbäckerei arbeitet, ist die Mutter als Reinigungsfachkraft im nahegelegenen Krankenhaus angestellt. Die Eigenständigkeit, die mit der Berufstätigkeit einhergeht, bereitet beiden viel Freude und erlaubt ihnen vielseitige Kontakte zu knüpfen. Der älteste Sohn der Familie hat bereits seine Lehre als Automechaniker abgeschlossen und arbeitet mit großer Freude weiterhin in seinem Ausbildungsbetrieb. Der zweitälteste Sohn hat ebenfalls seine Ausbildung als Zahntechniker abgeschlossen und zieht nun nach Bregenz, um dort weiterhin als Zahntechniker zu arbeiten, was ihm großen Spaß macht. Die mittlere Tochter hat im Sommer 2021 erfolgreich das Abitur bestanden! Daraufhin hat sie das Chemiestudium an der Universität Graz begonnen. Da ihr innigster Wunsch aber ist eines Tages Ärztin zu werden, wird sie sich im kommenden Jahr um einen Medizinstudiumplatz bewerben. Ihre jüngere Schwester ist noch in der Mittelschule, möchte aber bald die berufsbildende Schule besuchen und eine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin absolvieren. Der jüngste Sohn der Familie besucht inzwischen ebenfalls die zweite Klasse des Gymnasiums, würde aber am liebsten immer nur Fußballspielen. Und zum Fußballspielen hat er auch großes Talent. Wer weiß, vielleicht wird er nach dem Abitur eine Fußball-Akademie besuchen? Eines steht fest, die Familie hat Fuß gefasst! Gerne leben die Eltern mit ihren zwei jüngsten Kindern weiterhin im Dorf und werden oft von den Großen besucht. Wir sind berührt und bewegt in den letzten Jahren Teil dieser Entwicklung gewesen sein zu können. Wir wünschen der Familie weiterhin viel Glück und den Kindern viel Freude ihr Leben selbstständig zu gestalten.
2021 Jahresabschluss: Ein erfreulicher Rückblick
Auch dieses Jahr neigt sich wieder dem Ende zu. Kerzen und bunte Lichter erhellen die Fenster und es wird Zeit für eine Reflexion des vergangen Jahres. Die Corona Pandemie hatte die Welt weiterhin im Griff und obwohl große Fortschritte erzielt werden konnten, gab es einige Projekte deren Arbeit auch in diesem Jahr sehr erschwert wurde oder sogar unmöglich war. Dennoch können wir mit Freude berichten, dass die Mehrheit der großartigen Projekte, die wir in diesem Jahr unterstützt haben, es geschafft haben ihre Arbeit motiviert und erfolgreich umzusetzen. Außerdem können wir stolz berichten, dass Moving Child, wie schon im vergangenen Jahr, auch im Jahr 2021 wieder sieben neue Förderprojekte unterstützt.
In diesem Jahresabschlussbericht möchten wir kurz berichten, wie sich die Situation in unseren verschiedenen Förderprojekten in diesem Jahr entwickelt hat und einen kleinen Einblick in unsere Arbeit in diesem Jahr geben.
In München…
In Berlin…
Außerdem in Deutschland…
Unsere Auslandsförderung…
In diesem Jahr wurde Moving Child zum ersten Mal auch im größeren Stil operativ tätig. Das Projekt “Feldenkrais in Schulen“ ist ein Projekt, das direkt von Moving Child initiiert wurde. Dieses Projekt ist vor allem inspiriert von und in Kollaboration mit einem israelischen Projekt, das Moving Child schon seit mehreren Jahren finanziell unterstützt. Das Projekt in Israel wird von Dr. Eilat Almagor (Feldenkrais Lehrerin und Neurowissenschaftlerin) geführt und wird schon seit 2015 erfolgreich umgesetzt. Die Feldenkrais Methode, benannt nach ihrem Begründer, dem Physiker Dr. Moshé Feldenkrais, ist eine körperorientierte Lernmethode, mit Hilfe derer Menschen lernen sich bewusster wahrzunehmen. Der körperliche Zugang von Feldenkrais kann einen Beitrag zum fachlichen und sozialen Lernen leisten. Durch die meist ungewohnten Bewegungen lernen Kinder, sich besser wahrzunehmen und selbständig und im eigenen Rhythmus Alternativen zu ihrem gewohnten Verhalten zu finden. Unsere Idee ist es, Feldenkrais‘ ursprüngliche Vision der Integration zu verwirklichen und Merkmale des organischen Lernens in das schulische Lernen aufzunehmen. Unter den Pandemie-bedingungen hat sich der Beginn des Projektes sehr verzögert, aber Moving Child ist froh auch unter diesen Umständen motivierte, kompetente und begeisterte Feldenkrais Lehrerinnen gefunden zu haben, die sich freuen das Projekt mit uns anzustoßen. Vier Feldenkraislehrerinnen sind inzwischen in verschiedenen Schulen in Deutschland im Unterricht und führen Feldenkraiseinheiten im Rahmen des Fachunterrichts durch.
Aus dem Bereich der gesellschaftsinternen Entwicklungen lässt sich in diesem Jahr berichten, dass Geschäftsführerin Dr. Ella Lattenkamp im April diesen Jahres die Zertifizierung zur Stiftungsmanagerin von der Deutschen Stiftungsakademie (DAS) erhalten hat. Der Lehrgang behandelte wichtige Themen des Stiftungsalltags, wie Stiftungsrecht und -steuerrecht, Rechnungslegung und Bilanzierung, Vermögensanlage und allgemeines Stiftungsmanagement. Moving Child setzte in diesem Jahr viele der Anregungen aus dem Zertifizierungskurs motiviert und engagiert um. Eine Anlagestrategie wurde entwickelt, ein Leitbild entworfen und Richtlinien für die Geschäftsführung verfasst. Außerdem gibt es nun einen informativen Förderkriterienkatalog auf unserer Webseite und unsere Antragsformulare wurden wirkungsorientierter strukturiert und um den Punkt Nachhaltigkeit erweitert.
Es war ein aufregendes und ereignisvolles Jahr und wir sind dankbar mit solch großartigen Menschen und Projekten in Kontakt zu stehen. Wir freuen uns einen Betrag zu der spannenden Arbeit unserer Förderprojekte leisten zu können und danken allen Projekten für die wundervolle Zusammenarbeit in diesem Jahr. Unser Dank gilt natürlich auch ganz besonders allen Spenderinnen und Spendern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung!
Wir wünschen einen guten und gesunden Start ins neue Jahr
Herzlichst, euer Moving Child Team
Anna, Gertraud und Ella